Praktikum mit dicker Karre

Moment mal: Denn vor 15, 20 Jahren berichteten Medien über die „Generation Praktikum“. Der akademische Nachwuchs tingelte damals von einem unbezahlten Praktikum zum nächsten. Ausbeutung pur. Es waren andere Zeiten, auch für viele Studierende, die während oder nach der Hochschule einen Job suchten. Der Arbeitsmarkt, so schien es, war satt. Damals, im Juli 2003, schrieb die Bundesanstalt für Arbeit in einem Bericht: „Auch wenn man es sich heute kaum vorstellen kann: Nach allem, was wir wissen, wird ein Fachkräftemangel bereits auf mittlere Sicht immer wahrscheinlicher.“ Heute wissen wir: Es ist so gekommen. Es herrscht dieser Mangel. Und einige werden besonders gesucht. Die IT-Branche und Fachinformatiker wie Fabian zählen dazu. Deshalb bekommt er jetzt Geld, Handy, dickes Auto schon im Praktikum. In der IT fehlen die Leute aber auch nicht erst seit gestern. 

Lydia Erdmann, Referentin Arbeitsrecht beim Digitalverband Bitkom, sagt, auch „vor zehn Jahren gab es in der deutschen Wirtschaft etwa 40 000 unbesetzte Stellen für IT-Fachkräfte“. Und weiter: Ende vergangenen Jahres wären es bereits 149 000 gewesen. Nach einer aktuellen Bitkom-Studie könnte sich die IT-Fachkräftelücke in Deutschland bis 2040 auf 644 000 erhöhen, wenn da keiner was tut. Gründe dafür: die demografische Entwicklung und die Digitalisierung aller Lebensbereiche. Die erhöhe den Bedarf an IT-Fachkräften massiv. Unterm Strich heißt das: „Der Wettbewerb um IT-Fachkräfte hat sich in den vergangenen Jahren verschärft und wird sich weiter verschärfen“, sagt Erdmann. Das weiß man auch bei dc in Bayern.