Random & Fun Machen wir bald nur noch Remote-Urlaub und Ferien am Home-Office? 

Machen wir bald nur noch Remote-Urlaub und Ferien am Home-Office? 

Auf Mallorca ist die Stimmung noch aufgeheizter. 18 Millionen Touristen jedes Jahr. Dazu all die Insel-Hopper, die dort eine Finca gekauft und ihr Home-Office aufgeschlagen haben und die Immobilienpreise immer höher treiben. „Mallorca no es ven“ steht jetzt auf Plaketen. Mallorca ist nicht zu verkaufen. 15.000 Mallorquiner sind auf die Straße gegangen und protestieren gegen Urlauber. Sie besetzten Strände. Weil für sie die Strände ja auch besetzt sind wie in Cala des Moro im Südosten, wo Einheimische vor lauter Touristenschlangen meist gar nicht mehr durchkommen ans Wasser. 

Für uns ist Mallorca Urlaub: Für die Menschen dort bedeutet es eine Verdreifachung der Mieten, weil Immobilienbesitzer lieber Airbnb vermieten als an Kellnerinnen oder Krankenschwester.

Dass inmitten der Proteste Marc Zuckerberg mit seiner neuen Megayacht „Launchpad“ (118 Meter lang, 300 Millionen Dollar teuer) vor Palma ankerte, um mit Family & Friends den Geburtstag seines Vaters zu feiern, sahen viele als Provokation. 

In Venedig versuchen sie es mit Eintrittsgeld. 5 Euro Tagestickets sollen den Ansturm von 14 Millionen Touristen im Jahr abhalten. Aber es ist eher ein symbolischer Preis, der nicht weniger bedeutet als das Ende einer Willkommenskultur. Eine Message, die sich einbrennt wie Sonne auf der Haut: Touristen sind nicht mehr willkommen. 

Und vielleicht setzen wir alle mal die Sonnebrillen ab und schauen uns in die Augen: Was machen wir da eigentlich Jahr für Jahr? Und wollen wir das nicht mal hinterfragen?

Es ist schon interessant, dass wir seit Covid so viel über unser Verhältnis zur Arbeit nachdenken, aber nicht über unser Verhältnis zum Urlaub. 

Jahrezehntelang sind wir von montags bis freitags wie Bots ins Büro marschiert und hatten nicht einmal eine Idee davon, dass es zwischen Home und Office tatsächlich einen Bindestrick geben könnte. Nämlich Home-Office.

Ein Virus später sind wir alle Büro-gebrainwashed. Allein das Wort Office klingt schon toxisch. Gefühlt möchte niemand mehr ins Office. Jedenfalls nicht die ganze Woche. Vielleicht 4 Tage. Oder 3 Tage. Oder alle zwei Tage und in jeder ungeraden Woche noch einen halben Tag zusätzlich. HR-Abteilungen kennen das: Arbeitszeit-Wunschlisten länger als Allergie-Hinweise auf den meisten schicken Dinner Einladungen heute, wo man schon kritisch hinterfragt wird, wenn man keine Allergie hat und sich besser eine aussucht, nur um mitreden zu können.

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