DriveStyle Heute bauen wir keine Autos, heute bauen wir Panzer

Heute bauen wir keine Autos, heute bauen wir Panzer

Bereits das dritte? Hintergrund ist, dass Conti nicht erst jetzt auf die Idee gekommen ist, Firmen mit technischer Produktion in der näheren Umgebung anzusprechen, ob man dort nicht gute Leute brauchen könne. Zunächst sagte Stiebel Eltron zu – für die Wärmepumpenproduktion seien die Leute des Continental-Bereichs „Automotive” womöglich zu begeistern. Diese Sparte steht bei Conti vor den tiefgreifendsten Veränderungen, auch aufgrund der Umorientierung in Richtung Elektromobilität. Und auch Siemens hob den Finger, als es um die Vermittlung versierter Fachleute ging. Wobei die Wärmepumpe gerade in letzter Zeit unter nachlassender Nachfrage litt, dort hat sich die Mitarbeitersuche wieder deutlich abgeschwächt.

Continental nutzt seine firmeneigenen Fortbildungscenter nun, um in nächster Zeit Mitarbeiter für Rheinmetall auf neue Aufgaben vorzubereiten: „Die tiefgreifenden Veränderungen in allen Industrien lassen sich nur gemeinsam bewältigen“, sagt Continental-Personalchefin Reinhart. Rheinmetall wiederum verzeichnet im Zuge neuer Anforderungen vor allem vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges eine bislang ungekannte Nachfrage. Aus der Waffenschmiede, die in gar nicht so lange vergangenen Zeiten überschaubare Stückzahlen von Panzern montierte, muss ein durchrationalisierter Just-in-Time-Hersteller werden, mit möglichst automatisierter Hightech-Serienfertigung. Rheinmetall sucht dafür Leute in allen Ecken der Bundesrepublik, mit den unterschiedlichsten Anforderungen je nach Standortprofil.

Genau genommen nehmen die beteiligten Industrieunternehmen der Bundesagentur für Arbeit Aufgaben ab: Die Weiterbildung und die Vermittlung. Dabei zeigen die Kooperationen der Unternehmen, dass man vermutlich weniger bürokratisch, in jedem Fall aber schneller zu gesuchten Fachleuten kommt, wenn man einen direkten Deal macht. Teure Sozialpläne lassen sich so vermeiden, die Gewerkschaften sind mit im Boot. Und das Ganze ist natürlich freiwillig; wer eine Abfindung bevorzugt, um anschließend nach dem besten Jobangebot selbst zu suchen, kann das tun.

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