Innovation & Future „Dieser SPD-Hack war doch Kindergarten“ 

„Dieser SPD-Hack war doch Kindergarten“ 

Dann erklär uns doch bitte nochmal, wie die Russen bei der SPD eingedrungen sind. 

Die Schwachstelle, die der russische Geheimdienst (GRU) ausgenutzt hatte, war ungefähr ein Jahr lang nicht bekannt gewesen. Dieses Problem an sich wäre aber gar nicht kritisch gewesen, wenn es nicht parallel noch eine Menge anderer Schwachstellen gegeben hätte: Uralt-Probleme wie schwache Kennwörter oder eine falsche Konfiguration der Firewall. Der fehlende Patch kann also keine Ausrede sein: Wenn man die anderen Einfallstore sauber geschlossen hätte, dann hätte man bei der SPD kein Problem gehabt!

Die Präsidentin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Claudia Plattner, sagte letzte Woche der ZEIT, man sei solchen Bedrohungen nicht schutzlos ausgeliefert, es gebe durchaus die technischen Möglichkeiten, sich zu schützen…

Genau. Aber die SPD-Fraktion hatte kein Schwachstellen-Management implementiert, zumindest nicht funktional – sonst wäre das hier alles nicht passiert. Anders als zum Beispiel die FDP-Fraktion, für die wir diese Schwachstellen schon geschlossen hatten, noch bevor das Problem mit Microsoft bekannt war. Man kann sich also vor kritischem Datenabfluss proaktiv schützen, dann muss man nachher nicht lamentieren, wie schutzlos wir den Russen angeblich ausgeliefert sind. 

Sollten wir also aufhören, rumzuheulen, dass die Russen „uns“ mal wieder gehackt haben? 

Ja genau, Ich kann das nicht mehr hören – genauso wenig wie diesen Unsinn, dass wir jetzt „Hackbacks“ bräuchten. Erst mehr Cyberresilienz, dann Hackbacks. Wenn man sich gar nicht erst hacken lässt, braucht man Hackbacks nur noch als abschreckendes Mittel – die hoffentlich wie Nuklearwaffen auch hoffentlich nie zum Einsatz kommen. Eine Fraktion der Ampel-Regierung hatte den ganzen Kram ja schon ganz einfach gelöst – das Problem ist nur, dass sich die Koalition in der IT-Sicherheit nicht als eine Einheit sieht und nicht dazu miteinander kommuniziert. Das ist aber kein Problem der Ampel, sondern gilt für alle Koalitionen und damit für fast jede Regierung, die irgendwo in Deutschland gebildet wird. 

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