Productivity & New Work Aufwertung der Vielfalt: Wie wir Rainbow Washing vermeiden und nachhaltig Diversity fördern

Aufwertung der Vielfalt: Wie wir Rainbow Washing vermeiden und nachhaltig Diversity fördern

Gastbeitrag von Pavlo Stroblja, Business Coach, Trainer und Change Management Consultant.

Der Pride Month, der offiziell im Juni jeden Jahres startet, und für viele mit den deutschlandweiten Christopher Street Days (CSDs) verbunden wird, stellt für die Mehrheitsgesellschaft öfters mal nur eine Zeit des Feierns, schillernder Outfits und lauter Musik dar. 

Der Pride Month läutet aber eine Zeit der Demonstrationen ein, für die Rechte der queeren Community. Viele wissen aber nicht, dass die Pride-Bewegung ihren Ursprung in einem Aufstand hat, der in der New Yorker Bar Stonewall Inn stattfand.  In der Kneipe, gelegen an  der Christopher Street, setzten sich queere Menschen wiederholter Polizeiwillkür zur Wehr. Daraus entwickelten sich die heutigen CSDs. 

Gerade die CSDs werden immer mehr von der deutschen Wirtschaft unterwandert in Form des Rainbow Washings, sprich: Unternehmen zeigen „Flagge“ und vermarkten sich als queer-freundlich. Ob sie in der Realität allerdings queere Themen und die LGBTQIA Community als Ganze unterstützen, ist fraglich oder überhaupt nicht gegeben. 

Ein Unternehmen braucht eine ganzheitliche Strategie. Die Workshops, Diskussionen und Bekundungen nach außen, die es im Juni in vielen Unternehmen gibt, sollen ein Teil einer 365-Tage-Diversity-Strategie sein. Es geht darum, sich wirklich für die Anliegen der queeren Community und der Menschen, die anhand anderer Identitätsmerkmale Diskriminierung erfahren, zu engagieren und Prozesse dementsprechend umzugestalten und fairer zu machen und das eben nicht nur während des Pride Months. Erst dann kann man als Unternehmen auch wirklich Flagge zeigen für die Community. 

Diversity Upgrade – Eine Guide für mehr Verständnis und eine breitere Akzeptanz für Vielfalt 

Als Aktivist und Gründer einer gemeinnützigen Organisation, welche gerade die LGBTQIA Community in den Fokus nimmt, ist es mir umso wichtiger, die Aufmerksamkeit der Mehrheitsgesellschaft auf diese Themen zu lenken. Deshalb habe ich mich mit einer Vielzahl von Expert:innen unterhalten und das Buch „Diversity Upgrade“ geschrieben. Es zielt darauf ab, ein tieferes Verständnis und eine breitere Akzeptanz für Vielfalt und die queere Community zu schaffen und zeigt, wie wir uns selbst bestärken, unsere Denkstrukturen hinterfragen und zu Diversity Verbündeten werden können. Neben einer Vielzahl an relevanten Themen zur Diversität, werden auch Empfehlungen für Unternehmen ausgesprochen, beispielsweise zum Thema Rainbow Washing. 

Was bedeutet Rainbow Washing? 

Viele von uns kennen bereits den Begriff “Greenwashing”, wenn Unternehmen sich zu Nachhaltigkeitsthemen positionieren und gleichzeitig auf umweltschädliche Produktions- und Lieferketten zurückgreifen. Das Rainbow Washing (auch bekannt als Pinkwashing) ist eine Marketingstrategie, sich nach außen im Pride Monat mit Regenbogenfahnen zu positionieren (z.B. Logo einfärben). Doch wenn diese Strategie nur auf Sichtbarkeit abzielt und bei Lippenbekenntnissen bleibt, anstatt auf eine ganzjährige Strategie zu basieren, spricht man von Rainbow Washing. 

Seite 1 / 2
Nächste Seite

Das könnte dich auch interessieren

Pomodoro-Technik: Das Geheimnis für mehr Produktivität im Job? Productivity & New Work
Pomodoro-Technik: Das Geheimnis für mehr Produktivität im Job?
Diese 3 Phänomene sind der Grund für schlechte Teamarbeit Productivity & New Work
Diese 3 Phänomene sind der Grund für schlechte Teamarbeit
Sunday Scaries: So besiegt man die Sonntags-Angst Productivity & New Work
Sunday Scaries: So besiegt man die Sonntags-Angst
Von Panzern zu Perspektiven: Wie die Rüstungsindustrie zum Karriere-Hotspot für junge Professionals wird Productivity & New Work
Von Panzern zu Perspektiven: Wie die Rüstungsindustrie zum Karriere-Hotspot für junge Professionals wird
Warum es sich für Zwiesel Glas lohnt, 80 Mitarbeitende zu einer Messe zu schicken Productivity & New Work
Warum es sich für Zwiesel Glas lohnt, 80 Mitarbeitende zu einer Messe zu schicken