Leadership & Karriere Toxische Führungskräfte im Top-Management: Die Gefahren der Dunklen Triade 

Toxische Führungskräfte im Top-Management: Die Gefahren der Dunklen Triade 

Gastbeitrag von Marlow GuttmannUnternehmensberater, Wirtschaftsjurist und Autor.

Im Top-Management sind Charisma, Entschlossenheit und Durchsetzungskraft oft die sichtbaren Marker erfolgreicher Führungspersönlichkeiten. Doch was, wenn diese Eigenschaften die Fassade einer dunklen, verborgenen Dynamik darstellen? Die Dunkle Triade – Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie – gewinnt zunehmend an Bedeutung in der Forschung und Praxis, vor allem wegen der Risiken, die sie für Unternehmen birgt. 

Die Dunkle Triade kurz erklärt 

Die Dunkle Triade umfasst drei Persönlichkeitsmerkmale: Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie. Narzissten zeichnen sich durch ein übersteigertes Selbstbild und ein starkes Bedürfnis nach Bewunderung aus. Machiavellisten nutzen Manipulation und Machtstrategien für persönliche Vorteile. Psychopathen handeln impulsiv und rücksichtslos, oft ohne Empathie. Diese Merkmale teilen einen „dunklen Kern“ von egozentrischem und manipulativem Verhalten. 

Dass solche Persönlichkeiten häufig in Spitzenpositionen landen, ist kein Zufall. Ihr selbstsicheres Auftreten und oberflächlicher Charme wirken in der kompetitiven Managementwelt oft vorteilhaft. Paulhus und Williams (2002) zeigten, dass diese Individuen ihre wahren Absichten geschickt verbergen und dadurch beruflich aufsteigen können. Untersuchungen bestätigen, dass narzisstische Persönlichkeitszüge oft mit professionellem Erfolg korrelieren, solange die negativen Aspekte verborgen bleiben. 

Dieser Artikel führt Sie ein in die Welt der Dunklen Triade und zeigt auf, wie diese Persönlichkeiten die Unternehmenskultur prägen – und welche Strategien Ihnen helfen können, dem entgegenzuwirken. 

Narzissten: Die Ego-Show auf dem Chefsessel 

Narzisstische Führungskräfte, die laut Forschungsergebnissen tendenziell eher männlich sind, lieben Bewunderung– und zwar mehr als alles andere. In Führungspositionen fördern sie eine Kultur, die von Selbstüberschätzung geprägt ist. Ihr Ego treibt sie oft dazu, riskante Entscheidungen zu treffen, die mehr ihrem persönlichen Ruhm als dem Unternehmenswohl dienen. Narzisstische CEOs neigen dazu, oft auf aggressive Expansion setzen und dabei das Unternehmen in gefährliche Gewässer manövrieren. Langfristige Stabilität? Fehlanzeige! 

Diese Narzissten sind auch Meister der Selbstdarstellung. Sie inszenieren sich gerne als unverzichtbare Genies, was zu einer toxischen Hierarchie führt, in der ihre Meinung das einzige ist, was zählt. Diese Art von Kultur erstickt Innovation, da sich Mitarbeitende nicht trauen, neue Ideen vorzubringen oder Risiken anzusprechen, die der CEO eingehen möchte. Im schlimmsten Fall kann dies zu verpassten Marktchancen und kostspieligen Fehlinvestitionen führen. 

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