Leadership & Karriere Studie zeigt: Arbeitszeugnisse werden “lieblos zusammengeschustert” und nur “oberflächlich zur Kenntnis genommen”

Studie zeigt: Arbeitszeugnisse werden “lieblos zusammengeschustert” und nur “oberflächlich zur Kenntnis genommen”

Arbeitszeugnisse haben keine hohe Relevanz für Bewerbungen

Während sich die Schreibenden also nicht besonders viel Mühe zu geben scheinen, wenden auch die Personalerinnen und Personaler auf der anderen Seite kaum Zeit zum Lesen des Zeugnisses auf. Durchschnittlich null bis drei Minuten verwenden die Unternehmen zur Analyse der Zeugnisse. Dabei liest sich nur jeder zweite das Zeugnis überhaupt komplett durch – am wichtigsten sind dabei insbesondere die Tätigkeitsbeschreibung, die Schlussformel und die zusammenfassende Leistungsaussage. Grundsätzlich geht aus der Studie hervor, dass der größte Vorteil von Arbeitszeugnissen nicht in den Informationen zur Person liegt, sondern in der ausführlichen Tätigkeitsbeschreibung.

Für die Personalauswahl ist das Zeugnis heute in jedem Fall nicht mehr so wichtig. Nur knapp drei von zehn Befragten geben an, dass die Aussagekraft von Zeugnissen für die Personalauswahl hoch sei – dabei gab es keine einzige Person, die die Aussagekraft als sehr hoch einschätzte.

„Lieblos zusammengeschustert, oberflächlich zur Kenntnis genommen”

Die Autorinnen und Autoren der Studie fassten die Ergebnissen in einem zugespitzten Fazit über Arbeitszeugnisse zusammen:

„Oftmals von ungeschultem Personal lieblos zusammengeschustert – auf der anderen Seite oft nur oberflächlich zur Kenntnis genommen. Es existiert eher babylonische Sprachverwirrung als eine einheitliche, eindeutige Zeugnissprache – sie gehört ins Reich der gut gepflegten Mythen und Legenden.“

Insbesondere der Fakt, dass es keine einheitliche Sprache und Formulierungen für Arbeitszeugnisse gibt, ist extrem problematisch – und macht Arbeitszeugnisse ziemlich wertlos, da sich beide Seiten missverstehen. Auch das zeigt die Studie. In einer Testsituation sollten die Befragten fünf typische Zeugnisformulierungen auf der Bewertungsskala richtig einordnen. Das schaffte nur eine von 88 Personen korrekt – mehr als die Hälfte der Befragten konnten lediglich drei von fünf Formulierungen den richtigen Noten zuordnen.

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