Life & Style Go woke, not broke. 

Go woke, not broke. 

Gastbeitrag von Ayse Semiz-Ewald, Leiterin Diversity Management der Deutschen Telekom AG.

Warum Wokeness nicht “out” ist – sondern wirtschaftlich gesehen sogar richtig sinnvoll. 

Gendersternchen, zu viel “political correctness”, Angst vor der Cancel Culture: Wokeness schlägt vielen Gemütern auf den Magen. 

In den letzten Jahren konnten wir erleben, wie sich immer mehr Unternehmen und Menschen für Gleichberechtigung, Chancengerechtigkteit und Repräsentation marginalisierter Gruppen stark machten. Alles Themen, die wichtig und relevant sind. Nur wurde es einigen Personen irgendwann “zu viel” und Unternehmen wurden für inklusive Werbekampagnen mit digitalen Mistgabeln gejagt. 

Was für eine Erleichterung, vermeintlich, dass gerade einige Stimmen das Ende der Woke-Ära einläuten. Endlich kann man wieder guten Gewissens über marginalisierte Gruppen lachen, endlich machen sich die Unternehmen mal wieder ein bisschen locker! 

Wer aber wirklich glaubt, dass wir schon am Ende des Weges angekommen sind, der irrt sich. Viel eher nimmt das Thema gerade noch mehr Fahrt auf und wird relevanter denn je, besonders für Unternehmen. 

Woke per Gesetz 

In Europa und in Deutschland gibt es aktuell einige Gesetze und Regelungen, die in naher Zukunft in Kraft treten oder geplant sind. Hierunter fallen ESG-Gesetze, die es für Unternehmen sogar verpflichtend machen, genau zu diesen Themen im Reporting Bericht zu erstatten – was ihnen somit eine noch höhere Relevanz gibt, als sie eh schon haben. 

Hinzu kommen weitere Gesetze mit erheblichem Einfluss auf unsere Gesellschaft, wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, die Änderung zum Personenstandsgesetz, das Entgelttransparenzgesetz und neue Regelungen zum Vaterschaftsurlaub.

Unternehmensperformance – go woke, not broke. 

Auch auf Unternehmensebene bleibt das Thema hoch aktuell. Für Investor*innen oder finanzielle Institute haben Diversity- und Inklusions-Themen durch gesetzliche Gegebenheiten gerade erst an Relevanz gewonnen und in Hauptversammlungen von DAX-Konzernen werden viele Fragen hierzu gestellt. 

Aber nicht nur Investor*innen sitzen am langen Hebel, sondern eben auch die zahlende Kundschaft. Vor allem Gen Z macht sich genau für die Werte stark, die als “Wokeness” belächelt werden – und viele vergessen, was für eine gewaltige Kauf- und Entscheidungsmacht die Generation von morgen hat. Auch als Mitarbeitende der Zukunft.

Und wenn die Relevanz dieser Themen allein nicht überzeugen sollte, dann dürften es die Performance-Zahlen am Ende tun: Denn Diversität fördert den Unternehmenserfolg.

Seite 1 / 2
Nächste Seite

Das könnte dich auch interessieren

Die Diät kommt von der Kasse: Ist das schon krank? Life & Style
Die Diät kommt von der Kasse: Ist das schon krank?
Die Lovebrand-Lektion: Wenn cool nicht cool genug ist Life & Style
Die Lovebrand-Lektion: Wenn cool nicht cool genug ist
Autonomie, Flexibilität und hohes Gehalt – Das will die Gen Z  Life & Style
Autonomie, Flexibilität und hohes Gehalt – Das will die Gen Z 
Die Kunst des Slow Livings: Wie man bewusster lebt und das Leben in vollen Zügen genießt Life & Style
Die Kunst des Slow Livings: Wie man bewusster lebt und das Leben in vollen Zügen genießt
Die Kunst der Wertschätzung: Warum Glimmer-Momente so wichtig sind Life & Style
Die Kunst der Wertschätzung: Warum Glimmer-Momente so wichtig sind