Der CEO-Mythos geknackt: So läuft Entscheidungsfindung wirklich

Die Gestaltung von Prozessen

CEOs können jede Entscheidung beeinflussen, indem sie den Prozess sorgfältig gestalten. Dies umfasst das Festlegen von Parametern – zum Beispiel, welche Fragen zu beantworten sind, welche Informationen gesammelt werden müssen, wie viele Meetings stattfinden sollen oder die Struktur der Diskussionen. Der oder die CEO kann bei einigen Entscheidungsprozessen eine große Rolle spielen und bei anderen eine geringere.

Des Weiteren sollten CEOs entscheiden, wie stark sie in verschiedenen Phasen des Entscheidungsprozesses teilnehmen möchten. Führungskräfte können bei jedem Schritt aktiv sein, von Zeit zu Zeit nach dem Rechten sehen oder sich nur zu einem bestimmten Zeitpunkt einbringen.

Die Entscheidungen der CEOs darüber, wann und wie sie sich persönlich in Entscheidungsprozesse einbringen, spiegeln oft den Wunsch wider, ihre Teams aktiv an der Entscheidung zu beteiligen, um die Akzeptanz zu erhöhen. Wenn Führungskräfte in solchen Situationen beobachtet werden, fällt auf, wie viele ihrer Handlungen darauf abzielen, andere zu einer Entscheidung zu führen, anstatt die Entscheidung selbst stark zu beeinflussen.

Sie liefern diese Anleitung, indem sie den Prozess herausfordern, hohe Ansprüche stellen, schwierige Fragen stellen und bessere Antworten verlangen. Obwohl CEOs beteiligt sind, überlassen sie die eigentliche Entscheidungsfindung ihren Kollegen und Kolleginnen.

Überwachung der Arbeitsleistung

CEOs sollten zudem entscheiden, wie sehr sie persönlich in die Überwachung der Arbeit eingebunden sein möchten. Feedback während eines Entscheidungsprozesses zu geben, ist ein wesentlicher Bestandteil der Rolle einer Führungskraft.

In regelmäßigen Überprüfungen sehen sich CEOs als überwachende Personen, die sicherstellen müssen, dass alle Schritte nach Plan verlaufen und dass die Umsetzung korrekt erfolgt. Häufig beschreiben CEOs ihre Rolle als Coachende, die Personen ausbilden, konstruktives Feedback geben und die Leistung verbessern, während sie wenig Einfluss auf die endgültige Entscheidung haben.

Durch die persönliche Überwachung von Entscheidungsprozessen setzen Führungskräfte Standards, fördern die Ausrichtung und ermöglichen Kurskorrekturen. In einigen Fällen trifft sich der oder die CEO regelmäßig mit dem Team, um den Fortschritt zu überwachen. In anderen Fällen schaut er oder sie nur gelegentlich vorbei, um sicherzustellen, dass sich alles in den richtigen Bahnen bewegt.

Das Treffen einer Entscheidung

Für einige Angelegenheiten, wie das Setzen der Gesamtleistungsziele des Unternehmens, kann der oder die CEO die hauptentscheidungstragende Person sein und die endgültige Entscheidung nach Vorlage von Empfehlungen treffen. In anderen Situationen kann der oder die CEO beschließen, sich mit einer kleinen Gruppe von Schlüsselmanagerinnen und -managern zu beraten, wie beispielsweise der Auswahl von Personen des oberen Managements.

In anderen Situationen, wie bei der Ausarbeitung der Strategie einer Geschäftseinheit, kann der oder die CEO anderen, wie den Geschäftsbereichsleitenden, die Entscheidung überlassen und sie anschließend unterstützen.

In weiteren Fällen, wie der Entscheidung, welche genauen Projekte das Unternehmen verfolgen soll, kann der oder die CEO an einer bestimmten Phase teilnehmen, um die zur Diskussion stehenden Optionen besser zu verstehen. Die endgültige Entscheidung kann jedoch einer leitenden Person aus speziellen Abteilungen überlassen werden, da der oder die CEO möglicherweise nicht über das technische Fachwissen verfügt, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.