Passt der neue Job auch kulturell?

Die Instrumente des Culture-Fit-Profilings

Natürlich lassen auch die vielerorts bewährten und eingesetzten Assessment-Center erste Rückschlüsse auf den Culture-Fit zu. Ein komplettes und mit hoher Wahrscheinlichkeit verlässliches Bild liefern Sie jedoch nicht.     

Buchgefühl / Intuition

Ein großer Wert kommt beim Culture-Fit-Profiling gesunden Bauchgefühl zu. Da es hier neben der Verträglichkeit mit den Werten des Arbeitgebers und seiner Organisationsstruktur auch um das künftige Verhältnis zu Mitarbeitenden und Vorgesetzten geht, spielen soziale Aspekte eine große Rolle. 

Interviews

Culture-Fit-Interviews bestehen in der Hauptsache aus offenen Fragen, die einen Abgleich der Antworten mit den kulturellen Eigenheiten der Organisation erlauben. Solche Fragen können sein: „Bei welcher früheren Joberfahrung haben Sie sich am besten gefühlt und warum?“ „Welcher Führungsstil motiviert Sie, Ihr Bestes zu geben?“ Oder: „In welcher Arbeitsumgebung sind Sie am glücklichsten und am produktivsten?“ Eine gute Ergänzung dazu sind Fragen zu den Lebenszielen und dem Wertesystem der Bewerberinnen und Kandidaten. Passen die Antworten, ist eine hohe Identifikation mit dem neuen Arbeitsplatz wahrscheinlich.

Persönliche Gespräche / soziale Anlässe

Dass beim Einstellungsgespräch nicht nur HR-Verantwortliche, sondern ebenso die neuen Vorgesetzten anwesend ist, versteht sich. Ein weiteres persönliches Gespräch liefert den wichtigen Check, ob beide vom Arbeits- und Führungsstil zueinanderpassen. Ähnlich wertvoll sind ein Get-together oder ein Interview ohne Chefbeteiligung mit dem Team, denn auch hier müssen die Arbeitsweisen und die Gruppendynamik harmonieren. Wenn sich die Einschätzung des Teams als positiv ausweist, fällt die spätere Integration nicht schwer.     

Gesellige Anlässe können eine Einladung zu einem Unternehmenspicknick oder Grillnachmittag sein, ein Schnuppertag im Büro, eine Betriebsbesichtigung oder ein anderes Firmenevent, das soziale Kontakte zulässt. Bei diesen Gelegenheiten lässt sich die Interaktion mit den Menschen im Unternehmen beobachten. Der entspannte Rahmen bietet eine gute Gelegenheit, ohne Bewerbungsdruck zu erleben, ob die „Neuen“ mit gesundem Selbstvertrauen einen Platz im sozialen Gefüge finden können. 

Glückliche Mitarbeiter leisten mehr und bleiben länger

Es ist wichtig zu verstehen, dass das Culture-Profiling trotz seines Bauchgefühlanteils keine subjektive Kaffeesatzleserei ist. Es kann ebenso professionell und wissenschaftlich basiert erfolgen, wie es bei den beiden anderen Aspekten des Right-Fit ist. Das Profiling ist dabei ausdrücklich nicht als Einbahnstraße zu verstehen, weil es auch den potenziellen Mitarbeitenden wertvolle Hinweise darauf gibt, ob die neue Position zu ihren Eignungen und Neigungen passt.  

Unternehmen, die den Culture-Fit prominent in ihre Gesamtbewertung einfließen lassen, können sich zuversichtlich auf umgängliche und produktive Menschen einstellen, die ihnen lange treu bleiben. Dazu trägt die Identifikation mit der Vision, den Werten und der internen Kultur ebenso wesentlich bei, wie die Harmonie mit der konkreten Arbeitseinheit und ihren Führungspersönlichkeiten.