Innovation & Future Mit KI gegen Lebensmittelverschwendung

Mit KI gegen Lebensmittelverschwendung

Nur jeweils vier Minuten müssen reichen: Fünf Start-ups versuchen, beim LfA-Elevator-Pitch auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel das Publikum zu überzeugen. Gewonnen hat den Future Award Delicious Data.

Der Megatrend Künstliche Intelligenz (KI) hat in diesem Jahr auch den LfA-Elevator-Pitch auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel am Tegernsee erfasst. Gleich vier der fünf Start-ups, die am Mittwochabend um den Future Award warben, haben sich für ihr spezifisches Problem eine Lösung mit einer KI einfallen lassen. Die Ursprungsidee des Start-up-Wettbewerbes: Jede Firma hat so viel Zeit, einer Jury ihre Idee vorzustellen, wie ein Aufzug vom Erdgeschoss in den obersten Stock braucht. Die Legende hinter dem Elevator-Pitch besagt, dass ein Mitarbeiter ebenso lange Zeit habe, seinen Chef zu überzeugen, wenn er oder sie mit diesem in einem Fahrstuhl landen sollte. Mittlerweile wurde die Zeit auf vier Minuten erhöht. Der von der Weimer Media Group und der bayerischen Förderbank LfA gestiftete Preis ist mit 100.000 Euro dotiert. Er geht in diesem Jahr an das Start-up Delicious Data aus München.

Lebensmittel sind nur so lange „delicious“, wie sie frisch sind. Und deswegen landen in Deutschland jedes Jahr viele Tonnen an Speisen und Getränken in Müll und Ausguss statt in Mägen. Das will Delicious Data verhindern. Es hat eine KI die Gastronomie entwickelt, die helfen soll, die Einkäufe so zu optimieren, dass niemand hungrig, aber am Ende des Tages auch möglichst wenig Lebensmittel-Müll übrig bleibt. Zielgruppen sind etwa Mensen und Kantinen, aber auch Bäckereien und der Einzelhandel, also zum Beispiel Backshops. Die Software von Delicious Data analysiert dabei, was tatsächlich verkauft wird, und plant entsprechend vorausschauend die Einkäufe. Nach eigenen Angaben des Start-ups lassen sich damit 30 Prozent der Lebensmittelabfälle vermeiden. Das kommt nicht nur der Umwelt, sondern auch dem Geldbeutel der Gastronomen zu Gute, denn schließlich müssen sie weniger einkaufen.

Mit diesen Ideen versuchten die anderen Unternehmen zu punkten:

Next-Level-Telefon-Hotline: Vitas

Keiner mag Telefon-Hotlines. Kunden nervt es, lange Zeit in Warteschleifen mit nerviger Musik zu verbringen oder mit einer monotonen Bandansage konfrontiert zu werden, Unternehmen ermüdet das ständige Telefonklingeln in der Zentrale. Das Start-up Vitas aus Karlsruhe löst dieses Problem seit 2017 mit einer Künstlichen Intelligenz. Die steckt in einem Telefonassistenten, der Gespräche automatisch entgegennimmt und je nach Branche Standard-Anfragen abarbeiten kann. In Arztpraxen sind das zum Beispiel Terminvereinbarungen, es können aber auch Preisauskünfte oder simple Anleitungen gegeben werden. Welche Fragen die KI beantwortet, kann jedes Unternehmen selbst festlegen. Der Vorteil: Der Assistent kann rund um die Uhr eingesetzt werden und zahlreiche Anfragen auf einmal abarbeiten – und entlastet so gerade kleinere Betriebe wie eben Arztpraxen, Werkstätten oder Ticketverkäufer.

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