Innovation & Future Der Europa-Gipfel

Der Europa-Gipfel

Freiheitspreis der Medien für Julia Nawalnaja

Ein Höhepunkt des Gipfels bildet traditionell die Verleihung des „Freiheitspreises der Medien“. Ein Gänsehautmoment und ein Statement gegen Putin wurde die Auszeichnung der russischen Widerstandskämpfer Alexej Nawalny posthum und Julia Nawalnaja. Die Witwe des ermordeten Putin-Kritikers Nawalny und Vorsitzende des Beirats der Anti-Korruptions-Stiftung nahm den Preis persönlich und sichtlich bewegt am Tegernsee entgegen. 

„Sie sind Widerstandshelden unserer Zeit, die ihr Leben opfern, für eine bessere Welt“, sagte Verlegerin Christiane Goetz-Weimer. Im August 2020 wurde Alexej Nawalny Opfer eines Giftanschlags, ehe das Ehepaar nach Deutschland flüchtete und schließlich nach Moskau zurückkehrte, um weiter für die Befreiung Russlands einzutreten. Es folgten Demütigung, Verhaftung und der Tod Nawalnys. Die bedrückende Situation in Russland sowie populistische Bestrebungen innerhalb Europas gegen die Freiheit veranschaulichte Ilse Aigner (CSU), Präsidentin des Bayerischen Landtages, in ihrer Rede. 

In der Jury-Begründung des Freiheitspreises heißt es: „Nawalnaja ist die tapfere Leitfigur der Widerstandsbewegung in Russland. Nach dem Tod ihres Mannes Alexej, der am 16. Februar 2024 in einem sibirischen Straflager in den Händen von Wladimir Putins Folterschergen starb, ist sie die Anführerin des demokratischen Aufbruchs in Russland. Seit vielen Jahren engagierten sich die Nawalnys als die prominentesten Oppositionsaktivisten in Putins Despotie. In einer Rede vor dem Europaparlament warnte Nawalnaja die Welt vor Putin, der ,kein Politiker, sondern ein blutrünstiges Monster‘ sei. Das Ehepaar Nawalny wird für den tapferen und gewaltfreien Kampf gegen eine brutale Diktatur in Russland ausgezeichnet. Sie sind die Gesichter eines besseren, neuen, freien und demokratischen Russlands.“

Die Leistung Nawalnajas und ihres verstorbenen Mannes würdigte Friedrich Merz, CDU-Bundesvorsitzender und Oppositionsvorsitzender im Deutschen Bundestag, in seiner Laudatio. „Heute ist Julia Nawalnaja das Gesicht eines anderen Russlands“, sagte Merz. Sie habe keine Angst, nach Russland zurückzukehren, auch wenn sie nicht weiß, was sie dort erwartet. „Diese Angstfreiheit beeindruckt uns bis heute.“ Nawalnaja habe erklärt, den Kampf ihres Mannes fortzusetzen, Putin müsse zur Verantwortung gezogen werden. Doch sie spreche nicht nur vom Bösen, sondern zeichne auch den Traum eines schönen Russlands der Zukunft. „Frau Nawalnaja, Sie sind die Heldin unserer Zeit“, sagte Merz. „Wir sind Ihnen undenklich dankbar für Ihren Einsatz.“ 

Als Nawalnaja den Preis auf der Bühne entgegennahm, sprach sie gefasst. „Es ist eine große Ehre für mich, aber auch eine große Verantwortung.“ Sie müsse die gemeinsame Arbeit fortführen, was eine große Herausforderung sei. Ihr Mann habe aus einer kleinen Nichtregierungsorganisation einen großen Medienbetrieb aufgebaut. „Unsere Organisation arbeitet hart, auch wenn der Kreml ständig versucht, uns zu stoppen“, erklärte die Russin. „Wir hoffen, dass das Gift der Propaganda geschwächt wird. Wir müssen unter allen Umständen die Wahrheit weiter verbreiten.“ Nawalnaja sieht dafür auch in Russland Potenzial: Zwei Drittel der Russen möchten sich ihr zufolge Europa annähern. Auch Ludwig Erhard, der Namensgeber des Gipfels, habe gezeigt: „Nirgendwo ist Wandel unmöglich“, sagte Nawalnaja.

Festlicher Rahmen mit Staatsempfang und Gipfel-Nacht

Neben der festlichen Preisverleihung besaßen die beiden Gipfeltage auch einen feierlichen Rahmen abseits des Bühnenprogramms – zu Beginn und am Ende. Mit einem Empfang der Bayerischen Staatsregierung endete der erste Konferenztag. Den traditionellen und beliebten Konferenz-Abschluss bildete indes die Gipfel-Nacht im Hotel DAS TEGERNSEE. Beim Networking führten die Gäste auch das eine oder andere Thema des intensiven, dreitägigen Europa-Gipfels fort.

Weitere Bilder des Gipfels gibt es unter www.ludwig-erhard-gipfel.de

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