Female Entrepreneurship Gefangen im “Paula-Prinzip”: Warum Frauen oft hinter ihren Qualifikationen zurückbleiben

Gefangen im “Paula-Prinzip”: Warum Frauen oft hinter ihren Qualifikationen zurückbleiben

Schonmal von Peter gehört? Paula ist die kleine Schwester – die kleine, benachteiligte Schwester. Keine Ahnung, wovon wir hier sprechen? Hier kommt die Erklärung.

Das sogenannte “Peter-Prinzip” wurde schon vor über 50 Jahren entwickelt und bezieht sich auf das Phänomen in Unternehmen, dass Mitarbeitende bis zu ihrer persönlichen Stufe der Unfähigkeit befördert werden, in der sie dann keinen guten Job mehr machen und dem Unternehmen mehr Schlechtes als Gutes tun. Obwohl das Prinzip einen männlichen Namen trägt, bezieht es sich eigentlich nicht zwingend auf Männer – die These wurde von Laurence J. Peter aufgestellt und ist demnach auch nach ihm benannt.

Trotzdem passiert es in der Praxis sehr viel häufiger, dass männliche Mitarbeitende bis zur Unfähigkeit befördert werden als weibliche. Das liegt daran, dass Männer oft aufgrund ihrer bisherigen Leistungen befördert werden, weil einfach angenommen wird, dass sie auch eine höhere Position gut füllen werden. Bei Frauen sieht das meist anders aus. Deshalb bleiben Frauen oft in einem Job stecken, für den sie eigentlich überqualifiziert sind. Genau dieses Problem benennt das “Paula-Prinzip”.

Folgendermaßen wird das „Paula-Prinzip“ definiert:

“Das Peter-Prinzip gilt hauptsächlich für Männer und Frauen werden in der Regel nur auf das Niveau ihrer nachgewiesenen Kompetenz befördert. Während davon ausgegangen wird, dass Männer in der Regel in der Lage sind, Leistungen auf einem höheren Niveau als dem ihrer nachgewiesenen Kompetenz zu erbringen, werden Frauen in der Regel erst befördert, nachdem sie ihre Leistungsfähigkeit auf einem höheren Niveau nachgewiesen haben.“

Doch warum ist das so?

1. Fortbestehende Ungleichheit

Frauen erleben auch heute noch eine systematische Benachteiligung am Arbeitsplatz aufgrund ihres Geschlechts. Verschiedene Formen der Diskriminierung – von der Gender Pay Gap bis hin zu sexueller Belästigung am Arbeitsplatz – wirken sich maßgeblich auf den beruflichen Werdegang von Frauen aus.

2. Starre Strukturen

Frauen neigen dazu, häufiger in Teilzeit zu arbeiten als Männer, hauptsächlich aufgrund unzureichender Betreuungsmöglichkeiten. Doch Teilzeitbeschäftigten werden oft nicht dieselben Möglichkeiten für beruflichen Aufstieg geboten, insbesondere Führungspositionen werden selten mit Teilzeitkräften besetzt.

3. Traditionelle Rollenbilder

Auch wenn in den Köpfen der Menschen bereits einiges passiert, sind die Rollenbilder in Deutschland nach wie vor sehr starr – insbesondere, wenn es um die Familiengründung oder die Pflege von Familienangehörigen geht. In der Regel übernehmen Frauen diese Aufgaben, während Männer weiterhin Vollzeit arbeiten.

Außerdem muss auch festgehalten werden, dass viele Frauen von sich aus andere Prioritäten setzen als Männer. Auch reflektieren Frauen Beförderungsangebote oft differenzierter und lehnen diese eher ab, wenn sie nicht mit ihren persönlichen Zielen und Werten übereinstimmen. Im Gegensatz dazu neigen Männer häufiger dazu, sich auf beruflichen Erfolg zu fokussieren und Beförderungen anzunehmen, um ihren Status zu festigen.

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