Life & Style Dieses Soft Skill unterscheidet wohlhabende Menschen von Durchschnittsverdienenden

Dieses Soft Skill unterscheidet wohlhabende Menschen von Durchschnittsverdienenden

Was unterscheidet eigentlich Besserverdienende von Durchschnittsverdienenden? Eine Eigenschaft ist entscheidend. Welche das ist, das haben Forscherinnen und Forscher der Universitäten Köln und Bonn herausgefunden.

Die Ergebnisse der interessanten Studie wurden im Fachmagazin ECONtribute veröffentlicht. Demnach macht eine Fähigkeit den Unterschied: Geduld. So scheint Geduld nicht nur ein Schlüssel zu persönlicher Zufriedenheit zu sein – denn gerne regt sich nun mal keiner auf, wenn man zum Beispiel in einer Warteschlange steht –, sondern macht auch einen Unterschied zwischen durchschnittlichem Einkommen und Wohlstandseinkommen.

Doch wieso ist das so? Die Untersuchung weist darauf hin, dass geduldige Menschen besser im Umfang mit ihren finanziellen Ressourcen sind. Das heißt unter anderem, dass Geduldige besser darin sind, langfristig finanzielle Ziele zu verfolgen und dann auch von langfristigen Investitionen zu profitieren. Das ist ganz logisch: Entscheidet man sich nach einer Gehaltserhöhung nicht zur Erhöhung der Sparquote, sondern schraubt die Konsumausgaben für den unmittelbaren Genuss hoch, dann hat man davon langfristig nicht so viel. An dieser Stelle wirtschaften geduldige Menschen also besser. Das liegt daran, dass Geduld psychologisch betrachtet die Fähigkeit zur Selbstkontrolle ist. Geduldige sind besser darin, eine kurzfristige Befriedigung zugunsten langfristiger Ziele aufzuschieben.

Ein bekanntes Beispiel dafür, dass ein hohes Maß an Selbstkontrolle beruflichen Erfolg bringen kann, ist das sogenannte Marshmallow-Experiment, das bereits in den 1960er Jahren durchgeführt wurde. Kinder, die in der Lage waren, einer Versuchung in Form von Süßigkeiten zu widerstehen zugunsten einer besseren Belohnung kurze Zeit später, zeigten im Laufe ihres Lebens oft ein höheres Maß an Erfolg. Denn ihre Bildungsabschlüsse waren höher, sie waren kritikfähiger und waren weniger anfällig für Drogen.

Übrigens geben diese Studienergebnisse auch eine interessante Erkenntnis für Bewerbungsgespräche. So fällt bei der klassischen “Was sind Ihre Schwächen?”-Frage bei vielen Bewerberinnen und Bewerbern die Ungeduld. Doch im Hinblick auf die Untersuchung sollte man Ungeduld wohl lieber auf die No Go-Liste der Schwächen im Vorstellungsgespräch setzen…

Die gute Nachricht: In Geduld kann man sich üben. Zwar ist eine Tendenz angeboren, doch kann man es lernen und trainieren, geduldiger zu werden. Achtsamkeitsübungen wie Yoga, die Belohnung von kleinen Erfolgen und Fortschritten und ganz viel Selbstreflexion helfen dabei, geduldiger zu werden. Warum also nicht gleich loslegen? Im Alltag gibt es ja schließlich zahlreiche Momente, in denen man sich einwandfrei in Geduld üben kann!

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