Innovation & Future Watchlist 2024: 100 Köpfe, die ihr kennen müsst!

Watchlist 2024: 100 Köpfe, die ihr kennen müsst!

Wer denkt die Dinge radikal neu? Wen sollte man kennen? Wer bringt unser Land ein Stück voran? Wir verraten es euch:

BÖRSEN-TREIBER

Annahita Esmailzadeh
ist Führungskraft bei Microsoft. Zuvor verantwortete sie bei SAP als Head of Innovation den Innovationsbereich für das SAP Labs in München. Die mehrfach ausgezeichnete Wirtschaftsinformatikerin und Bestsellerautorin gehört zu den bekanntesten und einflussreichsten Business-In-fluencerinnen und Keynote-Speakerinnen im DACH-Raum. Ihre Reichweite in den Medien und sozialen Netzwerken setzt sie für mehr Diversität und Inklusion sowie moderne Kultur- und Führungsansätze in der Arbeitswelt ein. Die „Diversity-Kämpferin“ („brand eins Magazin“) und „digitale Pionierin“ („t3n Magazin“) wurde vom Magazin „Focus“ als eine der „100 Frauen des Jahres 2022“ ausgezeichnet. Das Wirtschaftsressort des Wirtschaftsmagazins „Business Insider“ kürte sie als eine der „Top 25 Zukunftsmacherinnen“, die die deutsche Wirtschaft verändern und prägen. Sie erhielt für ihr Engagement die Europamedaille sowie den German Diversity Award. Ihr neues Buch „Von Quotenfrauen und alten weißen Männern“ erschien im August 2023 und stieg direkt auf Platz drei der „Spiegel“-Bestsellerliste sowie auf Platz sechs der Wirtschaftsbestsellerliste des „Manager Magazins“ ein. Geboren wurde Annahita Esmailzadeh in München, wo sie als Tochter iranischer Einwanderer in einem sozialen Brennpunkt aufwuchs. 

Robert Gentz
hat mitten in der Finanzkrise 2008 den erfolgreichsten deutschen Online-Modehändler Zalando auf die Beine gestellt. Er gehört inzwischen zu den dienstältesten Firmenchefs im Dax. Sein Geheimnis: Er stellt Profitabilität vor Wachstum. Das hilft, wenn es kracht. Seine nächste Challenge: Die Chinesen kommen. Ultra-Fast-Fashion-Anbieter wie Shein, die ein digitales Einkaufserlebniss versprechen, trumpfen mit Preisen auf, dass die Konkurrenz blass wird – außer Robert. Der kann Krise. 

Niklas Östberg
leitet Delivery Hero seit einem Dutzend Jahren und ist damit auch ein Marathon-Man, mit dem immer aufs Neue zu rechnen ist. Vielleicht auch deswegen, weil er zu den Ehrlichen gehört: Er habe „Scham und schreckliche Schuldgefühle“, schreibt Niklas bei Twitter, als die Aktie abstürzt und aus dem Dax fliegt. Heute sind sie über den Berg, und Niklas erweist sich als einer, der nicht nur aufbauen, sondern auch Kurs halten kann, wenn der Wind von vorn kommt. 

Klaus-Peter Schulenberg
ist das bewährte Schlachtross unter den börsengelisteten Digitalen. Als Chef des Ticket- vermarkters und Konzertveranstalters Eventim hat er schon alles erlebt: tote Hose wegen Corona, Politikchaos beim Mautsystem, das Eventim betreiben wollte, zuletzt Vorwürfe des gnadenlosen Jan Böhmermann zu familiären Verstrickungen im Unternehmen. Jedes Mal kämpfte sich Klaus-Peter zurück. Mit ihm müssen wir rechnen. 

EINHÖRNER-MACHER 
Abdulmajeed Alsukhan
ist derzeit Chef von Tamara in Saudi-Arabien, seinem 2021 gegründeten dritten Start-up. Tamara ermöglicht es Käufern in Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Kuwait, Zahlungen in drei Raten aufzuteilen – ohne versteckte Gebühren oder Zinsen. Er arbeitet mit Marken, die auch hier alle kennen: Ikea und Adidas gehören dazu. Das Fintech hat nach drei Jahren vier Millionen Kunden und 4.000 Partner – schneller wachsen geht nicht – und wurde dank Milliardenbewertung durch Goldman Sachs im Dezember zum Einhorn. 

Hanno Renner
ist Mitgründer und CEO von Personio, Europas führendem HR-Softwareunternehmen für kleine und mittelständische Unternehmen. Über 10.000 Organisationen automatisieren ihre Personalprozesse bereits mithilfe der Firma. Seit der Gründung vor acht Jahren treibt das Unternehmen die Digitalisierung des Mittelstands — dem Rückgrat der europäischen Wirtschaft — voran. Auch 2024 und darüber hinaus liegt der Fokus darauf, Kunden auf der ganzen Welt mit Personios All-in-One HR Software zu unterstützen.

Valentin Stalf
und Co-Chef Maximilian Tayenthal sind mit ihrer Smartphone-Bank N26 gewachsen und gewachsen, zwischendurch hatten sie bei der Bewertung mal eben die Commerzbank überholt. Dann meuterten die Mitarbeiter, und die Bafin zückte die Gelbe Karte. Das Wachstum gehe zu schnell.
2023 ritten Valentin und Max den Sturm. Der Bewertung von mehr als neun Milliarden Dollar tat das keinen Abbruch. 

Alexander Rinke
ist mit Celonis das deutsche Start-up-Wunder. Nach der letzten Finanzierungsrunde, die nun schon anderthalb Jahre her ist, ist Celonis 13 Milliarden US-Dollar wert. Vor zwölf Jahren gehörte Alexander zu den Gründern und verkaufte Software, die Prozesse in Konzernen optimiert. Damals gewann er Siemens als zweiten zahlenden Kunden. „Da habe ich mir gedacht: Okay, mathematisch ist es doch so – wenn man zwei hat, kann man auch viele haben, theoretisch.“ Inzwischen ist Celonis mit 3.000 Mitarbeitern selbst ein Konzern. Dieses Jahr könnte der Börsengang anstehen. 

Daniel Metzler
will mit Isar Aerospace nicht durchgeknallte Milliardäre auf den Mars schießen, sondern er sagt: „Warum müssen europäische Satelliten auf amerikanischen Raketen fliegen und nicht umgekehrt?“ Dieses Jahr soll die erste Rakete der Münchner starten – von Norwegen aus. Aktuell ist Isar Aeropspace mit 800 Millionen Euro bewertet. Fliegt die Rakete, wie sie soll, katapultiert sich Daniel ins Reich der Einhörner. 

André Schwemmlein
ist eine hybride Persönlichkeit. Er gründete ein Tech-Start-up, betreibt ein E-Commerce-Unternehmen und fährt ganz viel Bus. Der Nürnberger profitiert seit mehr als zehn Jahren davon, dass in Deutschland fast jeder Menschen in einen Bus setzen und ans Ziel bringen darf. Flixbus hat geschafft, woran andere Deutsche scheitern: mit einer Technologieplattform das Reisen zu revolutionieren. Jetzt legt er sich mit der angeschlagenen Deutschen Bahn an. Und die muss sich warm anziehen, denn Flixbus ist geschätzte drei Milliarden Dollar wert. 

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