Leadership & Karriere Social Undermining: Wenn lästernde Kolleginnen und Kollegen zum Karriere-Killer werden

Social Undermining: Wenn lästernde Kolleginnen und Kollegen zum Karriere-Killer werden

Der eigentlich so nette Kollege lästert bei anderen Mitarbeitenden über die eigene Leistung? Oder sahnt die freundliche Sitznachbarin regelmäßig Lob für etwas ab, was eigentlich das eigene Werk war? Das sind erste Anzeichen für eine Gefahr, die am Arbeitsplatz öfter lauert, als man denkt: Social Undermining.

Social Undermining bezeichnet subtile und hinterhältige Aktionen von Kolleginnen oder Vorgesetzten, die darauf abzielen, die Reputation, den Status oder die Leistung einer Person am Arbeitsplatz zu schwächen. Es äußert sich in Form von Gerüchten, negativen Kommentaren oder direkten Aktionen, die darauf abzielen, jemanden in einem schlechten Licht erscheinen zu lassen. Ziel ist es, die Karriereentwicklung und das Wohlbefinden der betroffenen Person zu beeinträchtigen.

Wieso passiert Social Undermining?

Für viele ist das Thema Social Undermining bei der Arbeit nicht präsent. Dabei passiert das öfter, als man glauben mag. Die Gründe und Auslöser dafür sind verschieden. So kann es sein, dass ein Kollege oder eine Kollegin eifersüchtig oder neidisch auf die Erfolge oder das Ansehen einer Person ist. Aber auch Konkurrenzdruck um Ressourcen oder eine Beförderung können zu einem solchen Verhalten führen – deshalb ist Social Undermining auch immer ein mögliches Warnsignal für eine schlechte Führung. Auch kann schlicht eine persönliche Abneigung oder Missverständnisse zum Social Undermining führen.

Gerüchte und Lästereien: Eine unsichtbare Gefahr

Die Auswirkungen von Social Undermining können verheerend sein. Es kann nicht nur die eigene Leistung am Arbeitsplatz beeinträchtigen, weil man sich unwohl fühlt oder auch die eigene gute Arbeit von der Führungskraft nicht gesehen wird. Es kann auch zu einer Beeinträchtigung der emotionalen Gesundheit führen und so zu starkem Stress, allgemeiner Unsicherheit oder gar einem Burnout. Langfristig kann all das auch die Aufstiegschancen im Unternehmen negativ beeinträchtigen.

Der richtige Umgang mit Social Undermining

Doch wie sollte man am besten mit Social Undermining umgehen, wenn man merkt, dass man davon betroffen ist?

1. Anzeichen erkennen 

Insbesondere, wenn man erste Tendenzen wahrnimmt, sollte man ganz genau auf subtile Verhaltensweisen und Signale seiner Kolleginnen und Kollegen achten, die darauf hinweisen, dass Social Undermining betrieben wird. Mit befreundeten Mitarbeitenden oder der Familie darüber zu sprechen kann helfen, die Anzeichen richtig einzuordnen.

2. Vorfälle dokumentieren

Um sich über den Umfang des Problems im Klaren zu werden und in einer späteren Konfrontation explizite Beispiele nennen zu können, ist es wichtig, alle Situationen zu dokumentieren. Alle relevanten Kommentare oder Sachverhalte inklusive des Datums und der beteiligten Personen sollten exakt festgehalten werden, um die eigene Position zu stärken. 

3. Das Gespräch suchen

In vielen Fällen kann ein offenes und ehrliches Gespräch mit der Person helfen, das Problem aus der Welt zu schaffen. Hat es schlicht ein Missverständnis gegeben, das aufgeklärt werden kann, um die Stimmung wieder zu heben? Kommunikation ist oft der Schlüssel zur Lösung vieler schlechter Situationen, wie auch dem Social Undermining.

4. Klare Grenzen deutlich machen

Auch, wenn ein Gespräch immer auf einer respektvollen Ebene stattfinden sollte, ist es wichtig, die eigene Position deutlich zu machen und auch seine Grenzen klar zu machen. Die eigene Leistung zu dementieren und herabzusetzen, ist nicht fair und Betroffene sollten klar machen, dass sie das nicht akzeptieren werden.

5. Unterstützung holen

Spätestens, wenn das Vier-Augen-Gespräch keine Früchte trägt, sollte der oder die Vorgesetzte oder ein Mitglied des HR-Teams zur Rate gezogen werden, um zu vermitteln und das Problem aus der Welt zu schaffen.

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