Life & Style Workation und Auswandern im Trend – Wie Portugal und Griechenland um digitale Zuwanderer ringen

Workation und Auswandern im Trend – Wie Portugal und Griechenland um digitale Zuwanderer ringen

Remote-Work macht’s möglich: Immer mehr Menschen zieht es zum Arbeiten ins Ausland. Ob die digitalen Nomadinnen und Nomaden durch das ortsunabhängige Arbeiten ihre alten Jobs einfach mitnehmen oder sich die immer beliebter werdende Workation gönnen – viele Menschen sehnen sich offenbar nach der Ferne.

Der Trend des Auswanderns nimmt Fahrt auf. Im Jahr 2022 wagten sich ganze 1,2 Millionen Deutsche ins Ausland, auf der Suche nach neuen Möglichkeiten und Glück. Doch nicht nur langfristige Auswanderungen sind im Trend, sondern auch kurzfristige Ausbrüche aus der Routine, die durch das Modell der Workation ermöglicht werden.

Spanien und Portugal als Sehnsuchtsorte

Für einen kurzfristigen Tapetenwechsel zieht es digitale Nomadinnen und Nomaden aus aller Welt, ausgestattet mit Bikini und MacBook, besonders oft nach Portugal oder Spanien. Die beiden Länder sehen in diesem Trend großes Potenzial und haben spezielle Visa eingeführt, die Einreisenden aus Nicht-EU-Ländern die Möglichkeit bieten, für eine gewisse Zeit remote zu arbeiten.

In Portugal benötigen Workation-Reisende ein monatliches Einkommen von mindestens 3.040 Euro brutto, während in Spanien ein Jahresgehalt von über 30.000 Euro gefordert ist. Die Resonanz ist deutlich: In den ersten zwölf Monaten nach der Einführung der Visa im Oktober 2022 wurden bereits 2.600 Anträge für die Fernarbeit in Portugal genehmigt.

Proteste gegen digitale Nomadinnen und Nomaden 

Während die portugiesische Regierung positiv auf die Entwicklung reagiert, gibt es in Spanien und Portugal bereits Proteste gegen die Arbeitsreisenden. Einheimische befürchten, dass die Fernarbeiterinnen und Fernarbeiter die Mietpreise in die Höhe treiben, da sie über ein überdurchschnittlich hohes Einkommen verfügen. Eine ähnliche Entwicklung wird auch in Rio de Janeiro befürchtet, das sich als aufstrebender Tech-Standort positioniert.

Griechenland sieht großes Potenzial

Griechenland begrüßt digitale Nomadinnen und Nomaden besonders herzlich. Als Reaktion auf den Wissensabfluss durch die Abwanderung vieler junger Menschen während der Finanzkrise von 2010 bis 2018 versucht das Land, mit speziellen Angeboten für virtuelle Freigeister diese Lücke zu schließen. Seit 2021 profitieren Zugezogene in Athen von einem attraktiven Vorteil: Sieben Jahre lang genießen Personen, die ihren Steuersitz nach Griechenland verlegen und dort arbeiten, eine reduzierte Einkommensteuer von nur 22 Prozent.

Also worauf noch warten? Wer würde nicht gerne ein paar Wochen im wunderschönen Lissabon nach einem Arbeitstag ins Meer springen oder gar in Athen das langfristige Glück finden?

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