Leadership & Karriere Was denken junge Leute über Arbeit und Karriere? XING-Studie „Die Zukunft der Arbeit“

Was denken junge Leute über Arbeit und Karriere? XING-Studie „Die Zukunft der Arbeit“

Gehalt, Homeoffice, Kolleginnen und Kollegen sowie die 4-Tage-Woche – das sind die Themen, die die jungen Berufstätigen in Deutschland am meisten beschäftigen. Welche Aspekte sind bei der Wahl eines neuen Jobs oder eines Arbeitgebers bzw. einer Arbeitgeberin besonders wichtig? In der aktuellen XING-Studie „Die Zukunft der Arbeit“ werfen wir einen Blick darauf, wie junge Arbeitnehmende ihre berufliche Situation bewerten und welche Aussichten sie für das Jobjahr 2024 haben.

Für die jungen Deutschen steht das Gehalt weiterhin an erster Stelle: Etwa 90 Prozent geben in der XING-Studie an, dass es ein entscheidender Faktor bei der Jobwahl ist. Interessanterweise sind die Befragten offen für neue Kriterien zur Gehaltsbemessung. Rund ein Drittel der jungen Berufstätigen (31 Prozent) kann sich vorstellen, dass sich das Gehalt aus verschiedenen Faktoren zusammensetzt, darunter die Arbeitszeit, das Erreichen von Zielen und die Erfahrungs- und Problemlösungskompetenz. Besonders Frauen zeigen sich hier aufgeschlossen, während Männer oft mit dem Erreichen von Zielen als alleinigem Kriterium zufrieden sind.

Ein gutes Verhältnis zu Kolleginnen und Kollegen (88 Prozent), ein passender Führungsstil (81 Prozent) und ein attraktiver Arbeitsplatzstandort (76 Prozent) sind nach wie vor wichtig. Doch auch Flexibilität spielt eine entscheidende Rolle: Für 72 Prozent der Befragten ist eine flexible Arbeitszeiteinteilung von Bedeutung. Hier zeigen sich geschlechtsspezifische Unterschiede, da flexible Arbeitszeiten für etwa drei Viertel der Frauen einen entscheidenden Faktor darstellen, während es bei Männern nur 69 Prozent sind.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird von jungen Deutschen (30 Prozent) als wünschenswert erachtet, wobei eine betriebsinterne Kinderbetreuung von beiden Geschlechtern gleichermaßen unterstützt wird. Beim Thema Homeoffice sehen 61 Prozent der jungen Berufstätigen die Verantwortung bei den Unternehmen, attraktive Arbeitsplätze zu schaffen, um Anreize für das Arbeiten im Büro zu bieten. Dieser Wunsch ist besonders bei der jungen Generation Z und Y ausgeprägt. Unabhängig davon bevorzugen viele Befragte (knapp 50 Prozent) die Möglichkeit, ortsunabhängig und remote zu arbeiten, wobei diese Präferenz bei den jüngeren Generationen noch stärker ausgeprägt ist.

Ein Engagement der Arbeitergeberin oder des Arbeitgebers für das psychische Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter findet bei jungen Leuten ebenfalls großen Anklang. Dazu gehört auch die Möglichkeit, Arbeitspausen und andere Benefits in Anspruch zu nehmen. Vor allem die Generation Z zeigt großes Interesse an Sabbaticals und Workations, wobei der Wert hier bereits bei 51 Prozent liegt, im Vergleich zu 15 Prozent bei den sogenannten Silver Workern, den Arbeitnehmenden über 50 Jahre.

„Insbesondere in den letzten drei Jahren sind neue, sogenannte Benefits im Bewusstsein vieler Arbeitgeber angekommen. Vor allem von jüngeren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern werden diese auch selbstbewusst eingefordert. Trotzdem müssen Unternehmen – gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten – genau überlegen, welche Angebote sie sich leisten können und wollen“, betont Dr. Julian Stahl, Arbeitsmarktexperte bei XING. Die Mehrheit der jungen Deutschen ist sich jedoch bewusst, dass die gesamtwirtschaftliche Situation bei allen Benefits berücksichtigt werden muss. Obwohl 53 Prozent die 4-Tage-Woche als wichtigen Zukunftstrend sehen, sind gleichzeitig 53 Prozent der Meinung, dass sich die Wirtschaft ein solches Modell mit vollem Lohnausgleich schlichtweg nicht leisten kann. 45 Prozent glauben sogar, dass dies die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands gefährden könnte.

*Zur Umfrage: Das Meinungsforschungsinstitut Marketagent befragte im Oktober 2023 im Auftrag des Job-Netzwerks XING insgesamt 1.003 erwerbstätige Personen zwischen 18 und 65 Jahren in Deutschland im Rahmen einer repräsentativen Onlineumfrage zum Arbeitsmarkt der Zukunft.

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