Random & Fun Trump’s Burger-Diplomatie: Was der Big-Mac-Index über Währungen verrät

Trump’s Burger-Diplomatie: Was der Big-Mac-Index über Währungen verrät

Der aktuelle Big-Mac-Index zeigt, warum der chinesische Yuan als deutlich unterbewertet gilt. Wird Trump erneut den Währungsmanipulator-Vorwurf aussprechen? Ein faszinierender Blick auf die Welt der Kaufkraft und die überraschenden Erkenntnisse eines Fast-Food-Indikators.

Kaum etwas symbolisiert die Globalisierung mehr als ein Hamburger von McDonald’s. Die amerikanische Fast-Food-Kette eröffnete 1990 ihre erste chinesische Filiale. Die Filiale befand sich in Shenzhen, einer kleinen Stadt gleich hinter der Grenze zu Hongkong, in der sich die erste „Sonderwirtschaftszone“ des Landes befand – ein Gebiet, in dem die chinesische Regierung die Marktliberalisierung ausprobieren konnte, bevor sie sie auf den Rest des Landes ausweitete. Der Big Mac war ein kleines Stück amerikanischer Kapitalismus in einem kommunistischen Land.

Wir haben unseren Big-Mac-Index – eine augenzwinkernde Methode zur Bewertung von Währungen – bereits einige Jahre zuvor, 1986, veröffentlicht. Unsere letzte Aktualisierung zeigt, dass der chinesische Yuan gegenüber dem Dollar so stark unterbewertet ist wie seit kurz nach der globalen Finanzkrise 2007-09 nicht mehr. Damals argumentierten amerikanische Politiker, dass die chinesische Führung ihre Währung absichtlich unterbewertet, um sich einen unfairen Vorteil zu verschaffen und die Exporte anzukurbeln. Haben sie dieses Mal Grund, misstrauisch zu sein?

Der Index veranschaulicht das Konzept der Kaufkraftparität (KKP), das besagt, dass der tatsächliche Wert einer Währung die Menge an Waren und Dienstleistungen ist, die man mit ihr kaufen kann, und nicht die Zahl auf dem Terminal eines Händlers. Über einen ausreichend langen Zeitraum sollten die beiden Werte jedoch konvergieren: Die relativen Kosten für den Kauf desselben Bündels von Waren und Dienstleistungen in zwei verschiedenen Ländern sollten in etwa dem nominalen Wechselkurs entsprechen. Andernfalls könnten gewiefte Händler durch den grenzüberschreitenden Verkauf von Waren stets einen risikolosen Gewinn erzielen. Zugegebenermaßen funktioniert diese Theorie für einige Produkte besser als für andere. Der Versand eines Burgers von Shenzen nach Seattle ist vielleicht nicht ratsam.

Doch die KKP-Umrechnungsfaktoren, die den Unterschied in den relativen Preisen zwischen zwei Ländern aufzeigen sollen und von internationalen Organisationen wie der Weltbank erstellt werden, haben mit einem Problem zu kämpfen. Menschen kaufen in verschiedenen Ländern unterschiedliche Waren. Chinesische McDonald’s-Filialen verkaufen zum Beispiel Dinge wie Boba-Tee und Congee, und diese Köstlichkeiten sind für amerikanische Verbraucher nicht erhältlich. Glücklicherweise ist der Big Mac jedoch ein standardisiertes Produkt. Die Verbraucher in China genießen die gleichen Fleischpasteten wie die in Amerika. Vergleicht man den Preis des Burgers in den verschiedenen Ländern mit den jeweiligen Wechselkursen, so erhält man eine ungefähre Vorstellung davon, ob die jeweiligen Währungen unter- oder überbewertet sind.

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