Innovation & Future Telepräsenz: Eine Antwort auf den Fachkräftemangel?

Telepräsenz: Eine Antwort auf den Fachkräftemangel?

Während seit Jahren heiß über das Homeoffice diskutiert wird und es für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zum Standard-Benefit bei der Jobsuche geworden ist, profitieren nicht alle Beschäftigten davon.

Obwohl es insbesondere Branchen wie das Handwerk sind, die auf einen immer größer werdenden Fachkräftemangel zusteuern, werden diese bei Flexibilität und Remote-Work oft nicht mitgedacht. Doch das könnte sich nun bald ändern. Denn Telepräsenz macht es möglich, dass Handwerkerinnen in Zukunft von zu Hause aus ihre Werkzeuge bedienen oder wir vielleicht bald vom renommierten Chirurg aus den USA operiert werden – ohne, dass dieser physisch anwesend sein muss.

Diese Technologie hat ein riesiges Potenzial. Denn die sogenannte Telepräsenz ermöglicht es, dass Menschen Roboter an Orten steuern können, ohne selbst anwesend zu sein. Diese Roboter sind nicht nur in der Lage, bestimmte Aufgaben auszuführen, sondern können auch Sinnesempfindungen wahrnehmen und diese dann an den menschlichen Steuernden übertragen. Dadurch könnte ein Handwerker den Druck eines Werkzeugs in seiner Hand fühlen, selbst wenn er nicht physisch vor Ort ist.

Die Anwendungsmöglichkeiten für Telepräsenz-Roboter sind äußerst vielfältig. In der Medizin könnten erstklassige Chirurgen Operationen durchführen, ohne dafür bei dem Patienten oder der Patientin vor Ort zu sein. Ebenso könnte diese Technologie in gefährlichen Regionen eingesetzt werden, die für Menschen unzugänglich sind. Und sie könnte eben auch hilfreich sein bei der Bekämpfung des Mangels an qualifizierten Arbeitskräften. Denn durch die Telepräsenz stünden Fachkräfte auch in Regionen zur Verfügung, in denen es aktuell mangelt – und das ganz ohne langen Fahrtweg. Ein versierter Mitarbeitender könnte zum Beispiel aus dem Home-Office Robotern in mehreren Fabriken an verschiedenen Orten Anweisungen erteilen und bei auftretenden Problemen eingreifen. Das hätte nicht nur eine Steigerung der Effizienz zur Folge, sondern würde auch zu einer verbesserten Verteilung von Fachwissen beitragen.

Trotz des enormen Potenzials von Telepräsenz-Robotern sind auch Herausforderungen und ethische Überlegungen zu berücksichtigen. Datenschutz, Sicherheitsbedenken und die Bewahrung der Menschlichkeit am Arbeitsplatz stehen im Fokus dieser Diskussion. Ein ausgewogener Ansatz zwischen Technologie und menschlicher Interaktion ist entscheidend, um die Akzeptanz und Integration dieser Lösung voranzutreiben.

Die Zukunft des Homeoffice für Handwerkerinnen und Handwerker ist bisher noch nicht eingeläutet, aber die Entwicklung der Technologien, die dies ermöglichen könnten, schreitet mit rasanter Geschwindigkeit voran. Das, was früher wie Science-Fiction erschien, könnte schon in naher Zukunft Realität werden und die herkömmliche Arbeitswelt nachhaltig transformieren. Telepräsenz könnte die Arbeitslandschaft neu definieren und Branchen wie das Handwerk vor einen fundamentalen Wandel stellen.

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