Female Entrepreneurship Die Teilzeitfalle: Wieso sich für arbeitende Mütter etwas ändern muss

Die Teilzeitfalle: Wieso sich für arbeitende Mütter etwas ändern muss

Während wir in Deutschland gerne darauf stolz sind, dass wir eine der höchsten Frauenerwerbsquoten in Europa haben, zeigt die Realität etwas ganz anderes: Nämlich, dass fast die Hälfte der Frauen nur in Teilzeit arbeiten.

Bei den Männern tut das allerdings nur knapp einer von zehn. Hier stehen wir in Europa im Vergleich an vorletzter Stelle, nur vor Österreich, der Schweiz und den Niederlanden. Und das, obwohl Frauen auch einen Schlüssel für Probleme wie den Fachkräftemangel darstellen könnten: Denn bereits eine 10%-ige Erhöhung der Arbeitszeit von teilzeitbeschäftigten Frauen würde 400.000 zusätzlichen Vollzeitstellen entsprechen. 

Auch, wenn es natürlich viele gute Gründe dafür gibt, in Teilzeit zu arbeiten, bringt das einige Probleme mit sich. Frauen gehen häufiger in Elternzeit, legen öfter Führungspositionen aufgrund der Kinder ab und arbeiten häufiger in Teilzeit als ihre Partner. Das wirkt sich auf ihre berufliche Karriere aus. Weniger Beförderungen und dementsprechend natürlich auch weniger Geld bekommen Mütter deshalb im Vergleich zu Vätern, die dauerhaft Vollzeit arbeiten.

Das zieht einen Rattenschwanz mit sich und kann sich auch zu einem ernsthaften Problem entwickeln. Denn durch die Teilzeitarbeit steuern Mütter auch auf eine geringere Rente zu. Um 47 Prozent niedriger fällt durchschnittlich die Rente von Frauen aus, die in Teilzeit gearbeitet haben, im Vergleich zu Männern in Vollzeit. Das kann im schlimmsten Fall zu Altersarmut führen.

Außerdem geht der geringe Verdienst auch mit einer großen Abhängigkeit vom Partner einher. Weniger Gehalt während des Berufslebens als auch weniger Geld in der Rente macht Frauen finanziell abhängig von ihren Männern. Das ist bedenklich, insbesondere bei einer Scheidungsrate von 40 Prozent.

Deshalb muss die Politik aktiv werden, um die Rahmenbedingungen zu verbessern. Mehr Kita-Plätze – von denen es aktuell mehr als 400.000 zu wenig gibt in Deutschland – und die Überarbeitung des Ehegattensplittings könnten helfen. Auch die gesellschaftliche Einstellung muss sich ändern, weg von Verurteilungen und Bewertungen anderer Lebensmodelle.

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