Innovation & Future Haltet durch!
 Was ich als Ultramarathonläufer für die Gründung meines Startups gelernt habe.

Haltet durch!
 Was ich als Ultramarathonläufer für die Gründung meines Startups gelernt habe.

Lerne mit deiner Angst zu Versagen umzugehen
Meine größte Angst als Gründer ist es, zu versagen und Mitarbeitende sowie Investor:innen zu enttäuschen.  Ich denke, dass die meisten Gründer und Gründerinnen dieses Gefühl sehr gut kennen. Die Zahlen erklären auch warum: Verschiedene Studien kommen zu dem Ergebnis, dass 70 bis 90 Prozent aller Startups innerhalb der ersten drei Jahre scheitern. Laut Bitkom Startup Report 2022 haben 38% aller Befragten Angst, dass genau dieser Fall eintritt und sie dauerhaft als Versager angesehen werden. In den Momenten des Zweifels ist mein Mantra: Lieber mit meiner Idee scheitern, als später zu bereuen, es nie probiert zu haben. Und ich mache mir klar, falls mein Start-Up scheitert, ist das nicht mit einem persönlichen Versagen gleichzusetzen, denn viele Punkte liegen außerhalb meiner persönlichen Kontrolle. Genauso wie bei einem Lauf, auf den ich mich über ein Jahr lang vorbereite. Es gibt einfach so etwas wie Tagesform oder Wetterbedingungen, das habe ich nicht in der Hand. Kontrollieren kann ich nur meinen Umgang damit. Statt Angst zu haben oder mich zu ärgern, versuche ich es deshalb auszublenden und einfach mein Bestes zu geben.


Gerade wenn es im Business stressig wird, streiche nichts von dem, was dir Kraft gibt
Ich kenne viele Gründer und Gründerinnen, die eigentlich nur noch arbeiten und nach und nach alles streichen, was für einen Ausgleich sorgen könnte. Zuerst fällt der Urlaub aus, dann gibt es kein Wochenende mehr und der Feierabend wird auf ein Minimum reduziert. Es bleibt keine Zeit mehr für Freundschaften, Beziehungen und Hobbys, alles leidet unter dem großen beruflichen Ziel. Meine Leidenschaft fürs Laufen schützt mich vor dieser Falle. Die Vorbereitung für einen Wettkampf erfordert kontinuierliches Training und zwingt mich, Zeit abseits der Arbeit zu verbringen. Neben den Laufeinheiten mache ich Krafttraining, um Verletzungen vorzubeugen. Hinzu kommt Cross-Training, beispielsweise Fahrrad fahren oder Schwimmen, um meine Ausdauer aufzubauen. Klar, habe ich da schon manchmal darüber nachgedacht, ob ich mir das eigentlich als Gründer zeitlich leisten kann. Aber meine Erfahrung zeigt, dass mich dieser Ausgleich besser macht. Ich kann schwierige Situationen viel gelassener und rationaler verarbeiten, treffe bessere Entscheidungen und werde beim Laufen außerdem mit kreativen Ideen belohnt, die mir so am Schreibtisch nicht einfallen.


Vertrau dir und deiner Idee
Als ich zum ersten Mal von dem Ultra-Trail Konzept gehört habe, konnte ich mir nicht vorstellen, wie Menschen Strecken länger als einen Marathon in den Bergen mit mehreren tausend Höhenmeter laufen können. Geschweige denn, dass ich dazu einmal in der Lage sein werde. Dass ich nach knapp einem Jahr Training dann an der Startlinie meines ersten Ultra-Marathons stand, beweist mir bis heute: Wenn man sich selbst vertraut und beständig am Ball bleibt, kann man auch die verrücktesten Ziele erreichen. Das Gleiche gilt auch beim Gründen eines Startups – man muss Kritik, Gegenwind und ausbleibende Ergebnisse aushalten, ohne seinen grundsätzlichen Glauben zu verlieren. Dann hat man eine realistische Chance, das “Founder’s High” zu erreichen.

Infos zum Autor: Philip Billaudelle, ist Co-Founder und CEO von Exakt Health, der ersten digitalen Sportphysiotherapie in Deutschland, die als Medizinprodukt zertifiziert ist. Mit dem personalisierten Kraft-und Mobilitätstraining können Läufer und Läuferinnen ihre Verletzung wirksam behandeln, schnell wieder in Form kommen und sich präventiv vor neuen Verletzungen schützen.

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