Innovation & Future Dieses Startup will europaweit das Prinzip Softdrink revolutionieren

Dieses Startup will europaweit das Prinzip Softdrink revolutionieren

Säfte, Schorlen, Limos sind seit jeher die großen Sommerbegleiter, und alle haben dasselbe zu Tode besprochene Problem: zu viel Zucker oder andere ungesunde Zusatzstoffe. Erst neulich hat die WHO den Süßstoff Aspartam, der in Cola Light vorkommt, als möglicherweise krebserregend eingestuft.

Zudem werden die meisten dieser Getränke oft immer noch in Plastik abgefüllt, was sich mittlerweile merkwürdig gestrig anfühlt. Andererseits natürlich beste Chancen für Startups, die vom sich ändernden Trinkverhalten profitieren wollen. Anbieter wie Air Up und Waterdrop konnten bereits einen Teil des Marktes besetzen, und das mit einem recht nüchtern klingenden Konzept: Wasser mit Geschmack.

Ähnlich will es auch das Startup Funq’ mit Sitz in Palma de Mallorca machen, das erst im Juni dieses Jahres gelauncht ist. Funq’ mixt Sirup mit Wasser, gibt 2,5 Gramm Zucker und keine Süßstoffe als Inhalt für die Drinks an. Außerdem kommt man ohne Flaschen aus: Der Sirup wird in Tetrapaks abgefüllt. Aus einer Packung sollen sieben Drinks gemixt werden können.

Next-Generation-Softdrink

Hinter Funq’ stehen die drei Gründer Fabian Roschig, Michael Schwarz und Sebastian Kroth, die in Deutschland und Spanien leben. Alle drei haben zuvor in der Lebensmittelbranche gearbeitet. Kroth und Schwarz beim Branchendauerführer Coca-Cola, wo Schwarz das Digital Department von Westeuropa geleitet hat. Kroth war Brand-Director für Westeuropa. Fabian Roschig hatte zuvor mit einer eigenen Agentur Marken der Lebensmittelindustrie zum Thema Nachhaltigkeit beraten.

Und wie das so ist beim gut bezahlten Job in der großen Industrie: Man hat den Luxus, sich Gedanken über Sinn und Zweck des Daseins zu machen und gegebenenfalls den eigenen Weg nach vorne zu gestalten. Also starteten die drei mit folgender Vision: „Einen Next-Generation-Softdrink schaffen“, sagt Schwarz.

Entwickelt hat Funq’ seinen Sirup über einen langen Zeitraum, Partner waren namhafte Barkeeper. „Die sind echte Rockstars in dem, was sie tun“, sagt Kroth. Ergebnis: statt Zucker natürliche Aromen, statt Fruchtmix nur eine einzige Frucht, statt Plastikflasche Tetrapak. „Wir haben den Sirup so entwickelt, dass wir ihn guten Gewissens auch unseren Kindern geben können“, sagt Schwarz. Namen wie „Kick-Ass Lemon“ und „Zen-Like Blueberry“ schaffen eine Identität, die Späti mit Bio Company verheiratet.

Derzeit setzt Funq’ mit seinem Onlineshop auf D2C first. Es seien allerdings bereits andere Piloten in Planung. Kleine Retail-Läden wie der Bioladen um die Ecke, die auf das Startup zugekommen sind. Auch der Vertrieb über Amazon stehe auf dem Plan. „Darüber wird bereits sehr viel Sirup verkauft“, sagt Kroth. Hotels, Offices und Coworking-Spaces schließen die Gründer auch nicht aus.

Das Vorbild: Red Bull

Zudem will man vom Sodastream-Prinzip profitieren: „Gerade in Westeuropa haben wir extrem gute Leitungswasserqualität. Warum also nicht das Abfüllen der Softdrinks nach zu Hause verlagern“, sagt Kroth.

Ihre erste Finanzierungsrunde hat Funq’ Ende 2022 mit 1 Mio. Euro abgeschlossen. Investiert sind unter anderem der ehemalige Chef von Coca-Cola Westeuropa Tim Brett und Younes Zarou, Deutschlands reichweitenstärkster Mensch auf Tiktok.

Und auch hier orientiert man sich am Playbook der Legende schlechthin: Funq’ will das Red Bull unter den Softdrinks werden. Bereits vor Red Bull habe es viele Energydrinks gegeben, doch erst Dietrich Mateschitz habe mit ultraschlauem Marketing das gesamte Segment neu aufgerollt. Und das will Funq’ nun für Softdrinks angehen.

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