Random & Fun Business x Trash-TV: Gute Zahlen, Schlechte Zahlen

Business x Trash-TV: Gute Zahlen, Schlechte Zahlen

In unserer aktuellen Ausgabe haben wir uns Gedanken gemacht, wie wir unserem darbendem Mutterhaus RTL ein wenig mit geeigneten Inhalten unter die Arme greifen können. Herausgekommen sind Crossover-Projekte fürs Streaming und TV, die Wirtschaft und Trash miteinander vereinen.

Viel Spaß mit Format Nummer zwei: unserer Soap-Opera „GUTE ZAHLEN, SCHLECHTE ZAHLEN“: Wird Theresa die Präse noch vor der Deadline fertigbekommen? Und wird Ben in Google Docs die große Liebe finden..?

Epsiode 14751: „Human Resources“

Rückblende: Maximilian kommt in Theresas Büro und blafft sie an: „Ich brauche die Präse asapst bis morgen um zehn, sonst, sonst..!“ +++ Ben erklärt seiner Mitbewohnerin Jimena verträumt bei einem Cocktail: „Ich spür es einfach, da ist was, mehr als nur freundschaftlich, also weißt du?“ Jimena: „Ben, please, I am not interessiert.“ Ben lacht: „Nein, nicht du, Jimena! Docs, es geht um Google Docs!“

Intro: „Ich seh‘ in dein Herz. Sehe gute Zahlen, schlechte Zahlen. Eine Krise, die neu beginnt. Durch Cashflow und Schmerz wird von guten und von schlechten Zahlen dein Business bestimmt…

Szene 1

INNEN. BÜRO des Startups Cashando (offener Grundriss, Vintage-Deko, Tischkicker in der Ecke) – DÄMMERUNG.

Die Kamera schwenkt durch das nahezu leere Büro (hybrides Arbeiten!). Theresa sitzt an ihrem Schreibtisch, das Gesicht von Angst erfüllt. Vor sich eine leere Powerpoint-Slide.

Theresa: „Wenn ich das nicht schaffe gibt es richtig Ärger… Lieber erst mal noch einen Schluck.“ Sie geht an den Kühlschrank in der Ecke und nimmt sich ein Bier, nimmt sich ein zweites und packt es in ihren Rucksack. „Wenigstens sind die Getränke gratis… Aber shit! Wie kriege ich die Message across? Mann, denk, Theresa, denk!“

Maximilian, Co-Founder und Data Evangelist, kommt aus seinem Glasbox-Büro gestürmt und zieht sich gerade seine Patagonia-Fleecejacke über: „Kalt da drin, aber Heizen ist nicht mehr bei den Preisen, ich mach da für mich keine Ausnahme. Ach ja, die Präse! Du bist dran, oder? Ich zähle auf dich, das Ding muss morgen stehen!“

Theresa: „Äh…, geht klar. Sag mir nochmal, was für dich die Key Points sind, bitte.“

Maximilian: „Ach, alles muss man selber machen. Alles! Also: Wachstumskurs bei leanem Personalschlüssel also smartes Outsourcing von Inhouse für bessere Quali im Customer Support. Und bring noch KI rein, wir sind Tech, wir sind ein Data Business. Und Diversity!“

Theresa: „Ja, nur hast du das bisschen konkreter, äh, hast du noch Input? Blockchain? Metaverse?“

Maximlian: „Ja, nee, all of that, any of that… Muss los, mehr kann ich dir gerade nicht mitgeben, aber nee, Metaverse, lass mal. Cheers! Und jetzt entschuldige mich, ich habe ein Unternehmen zu führen!“ Er geht zügig nach draußen und knallt die Tür hinter sich zu.

Theresa (wütend): „OKAY, CHEF! DANKE FÜR NICHTS.“

Theresa nimmt einen großen Schluck aus der Bierflasche, dann leert sie den Rest auf ihr Macbook aus. Es knistert und raucht, der Bildschirm flackert. Theresa lacht schallend.

Szene 2

INNEN. WG-WOHNUNG / Home-Office von Ben (Ikea-Regal, blanke Matratze auf dem Boden, vier Bildschirme) – TAG.

Bens Mitbewohnerin Jimena kommt ins Zimmer: „Ben, hast du bei der Hausverwaltung gefragt? Ich warte seit Wochen auf das Dokument fürs Bürgeramt.“

Ben: „Ja, ich habe gefragt, ja, ja. Sag mal, hast du sowas schon erlebt? Da ist ein Dokument in unserem Google Docs. Ich weiß nicht, wo das herkommt?“

Jimena: „Hä, nee, wie soll das gehen? Schnüffelst du wieder in Docs rum und redest dir Geschichten ein?“

Ben: „Und es geht um mich… Habe so einen Verdacht, dass Theresa dahinter steckt…“

Jimena: „Um dich? Was steht denn drin?“

Ben öffnet eine Tabelle und wirkt nervös: „Ach, nix, schon gut. Ich muss gerade noch dringend was anderes machen, ja? Ich erzähls dir wann anders.“

Jimena (fordernd): „Jetzt bin ich schon neugierig!“

Ben (aufbrausend): „Hey, nerv mich nicht, ich muss arbeiten. Willst du deine Anmeldebestätigung oder soll ich mir das noch mal überlegen.“

Jimena (irritiert): „Okaaaaay.“ Sie verlässt den Raum.

Ben sieht sich um und schließt dann die Tabelle, öffnet das Google Doc und liest:

growth, Personalschlüssel lean, smartes Outsourcing von Inhouse, bessere Quali im Customer Support. KI, Tech, Diversity —> Wir bauen unser eigenes Onlyfans als Kundenservice-Metaverse mit Benefits. Test-Case: BEN Schubert. Keiner könnte das besser. Keiner.

Im Hintergrund ist zu sehen, wie Jimena durch den Türschlitz lugt.

Szene 3

INNEN. KONFERENZRAUM von Cashando (vegane Riegel auf dem Tisch, Dartboard an der Wand) – TAG.

Milena (gestresst): „Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit. Muss noch für Kaptstadt packen. Bitte kommt schnell zur Sache. Immerhin bin ich eure wichtigste Investorin!“

Maximilian: „Klar, absolut fine. Wir ziehen das schnell durch. Theresa hat gestern noch Überstunden geschoben, damit die Präse fertig wird. Hatte kaum noch Zeit, reinzuschauen, aber umso spannender!“

Theresa, sitzt in der Ecke und lacht laut. Sie hat dunkle Ringe unter den Augen, die Brauen zucken.

Milena (müde lächelnd): „Shoot!“

Maximilian öffnet die Präsentation und liest vor: „Onlyfans x Customer Support: Wie wir unser Team verschlanken und gleichzeitig mehr Umsatz generieren… warte, das ist doch nicht, das ist doch nicht das, was ich… THERESA!“

Theresa: „Oh doch, genau das ist es, was du mir gesagt hast. Und ich habe sogar schon einen Mitarbeiter für eine Demo gewinnen können. Wir schalten gleich live zu our very own Ben Schubert, damit er uns demonstriert, wie perfekt Customer Support und Adult Content zusammenpassen.“

Maximilian: „Ganz sicher nicht, weil du jetzt auf der Stelle diesen Raum verlässt. Du bist gefeuert!“

Milena (sieht Maximilian genervt an): „What is happening..?!“

Theresa: „Mit Vergnügen gehe ich, Maxi. Lass du dir aber bloß die Demo nicht entgehen, Milena!“

Milena (aalglatt): „Auf keinen Fall. Maximilian, ich will wissen, wie das weitergeht. Sonst seht ihr keinen Cent mehr.“

Szene 4

INNEN. BAR / Craftbeer-Kette BrewLAB (Backsteinwände, schummriges Licht, Sprachgewirr) – NACHT.

Milena und Theresa sitzen sich an einem Tisch gegenüber, Milena wirkt nervös.

Theresa: „Jetzt rück schon damit raus, was wolltest du mir sagen?“

Milena: „Na gut, wenn nicht jetzt, wann dann: Ich habe scho lange Gefühle für dich gehabt… weißt du. Aber wir waren ja fast so etwas wie Kolleginnen…“

Theresa: „Wow! Das kommt unerwartet!“

Milena: „Ja, ich bin mir erst richtig klar darüber geworden, was du mir bedeutest, als ich gesehen habe, wie du Maxi in dem Meeting Kontra gegeben hast. Das war der magic moment!“

Theresas Handy klingelt. (Klingelton: „9 to 5“ von Dolly Parton).

Theresa: „Wer kann das denn sein? Nein! Maximilian!““

Milena (lacht): „Ich weiß auch, was der will! Dich zurück an Bord holen. Ich habe ihm nämlich gesagt, dass ich das Unternehmen nur mit dir an Bord weiter unterstütze.“

Theresa grinst und legt das Smartphone wieder auf den Tisch.

In der nächsten Folge 14752:

Ben: „Ich habe übrigens eine neue Wohnung, Jimena! Kann mir was besseres leisten, wurde befördert. Du musst ausziehen.“ Jimena (grinst): „Befördert… So nennt man das also heute.“


Hier lest ihr Format Nummer eins:

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