Personal Finance 4 Methoden, wie man smart mit Geld umgeht – und dabei noch spart

4 Methoden, wie man smart mit Geld umgeht – und dabei noch spart

Ein Gastbeitrag von Brittany Naylor, Senior Community & Education Managerin bei Evernote

Gerade diesen Winter, in dem Energiekosten und Nebenkosten explodieren, macht es Sinn, sich einen Überblick über die eigenen Finanzen zu verschaffen. Ein täglicher Blick aufs Konto, auf Einnahmen und Ausgaben, reicht meist nicht, um den Überblick zu behalten. Viele schrecken jedoch vor privater Buchhaltung oder dem Führen eines Haushaltsbuchs zurück. Kein Wunder – aufwendige Excel-Tabellen sind einfach unsexy.

Doch es gibt einfachere Wege, finanziell Haus zu halten. Wer am Ende auf ein konkretes Ziel sparen will, sollte sich in jedem Fall damit auseinandersetzen, was monatlich reinkommt und was ausgegeben wird, damit privat gut gewirtschaftet werden kann.

Gastautorin Brittany Naylor. Foto: Evernote

1. Budgets mit Umschlägen

Old but gold und ein absoluter Trend auf TikTok. Bei dieser Methode wird jeden Monat Bargeld abgehoben und auf die Verwendung von Girokarten und Online-Zahlungen verzichtet. Pro Woche oder pro Monat wird ein festes Budget pro Ausgabenkategorie festgelegt.

Das Bargeld wird ganz einfach in einen beschrifteten Umschlag gesteckt, der speziell für diese Kategorie gekennzeichnet ist. In der betreffenden Woche bzw. dem betreffenden Monat wird nur aus dem entsprechenden Umschlag Geld ausgegeben.

2. Null-Basis-Budgetierung

Diese Methode gibt jedem Cent, der reinkommt, einen Zweck: Das gesamte Einkommen wird, entsprechend dem individuellen Lebensstil, bestimmten Kategorien zugeordnet. Um eine Pi-mal-Daumen-Einschätzung über die Kategorien zu bekommen, dienen Ausgaben der vergangenen Monate zur Orientierung. Beispiele für Kategorien sind Fixkosten wie Strom, Miete oder Versicherungen, Investitionen, Schulden, Ersparnisse und Ausgaben.

Sobald alles zugeordnet ist, sollte der Saldo gleich Null sein. Wird das Budget unterschritten, kann der Restbetrag entweder einer anderen Kategorie zugewiesen werden – z. B. Ersparnissen oder einem Notfallfond – oder in das Budget des nächsten Monats mit aufgenommen werden.

Power-Tipp: Um den Überblick über alle Einnahmen und Ausgaben mit einer monatlichen Budgetplanungsvorlage zu behalten, gibt es digitale Helfer und Apps. Mit nur wenigen Klicks wird so das persönliche Budget überschaubar abgebildet. Zusätzlich wird so der Sparerfolg getrackt.

3. 60-Prozent-Lösung

Bei dieser Budgetstrategie werden die Finanzen in zwei Kategorien eingeteilt. Sechzig Prozent des Budgets umfassen Notwendiges wie Lebensmittel oder Abos, zu denen man sich monatlich verpflichtet wie beispielsweise eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio oder Klavierunterricht. Die verbleibenden 40 Prozent sind Ersparnisse, die in verschiedene Kategorien wie ein Rentenkonto, kurzfristige Ersparnisse oder ein Anlagekonto aufgeteilt werden können.

Power-Tipp: Wenn die monatlichen Ausgaben die 60 Prozent-Marke überschreiten, sollte überlegt werden, wie unnötige Ausgaben eingespart werden können. Der Betrag kann jedoch je nach Finanzplan, der am besten funktioniert, variieren. Es ist demnach sinnvoll, einen Prozentsatz zu wählen, der zu den finanziellen Zielen passt. Denn fünf Prozent Ersparnis sind besser als gar nichts.

4. Die 50/30/20-Methode

Bei dieser Methode werden 50 Prozent des Einkommens für notwendige Ausgaben wie Lebensmittel, Miete und Nebenkosten verwendet, 30 Prozent fallen für so genannte „Wünsche“ wie Unterhaltung, Mode oder eine neue Sportausrüstung ab. Die restlichen 20 Prozent werden für Ersparnisse zurückgelegt. Auch hier können die Prozentsätze entsprechend der eigenen Prioritäten und Ziele angepasst werden.

Wird beispielsweise für ein Haus oder ein Auto gespart, sollten zehn Prozent für Wünsche ausgeben und 40 Prozent für Ersparnisse reserviert werden.

Power-Tipp: Auch hier hilft es, Ausgaben zu kategorisieren und jeder Kategorie (Notwendigkeiten, Wünsche, Ersparnisse etc.) im Haushaltsplan eine Spalte mit einem Zielbetrag zuzuweisen, der auf dem Einkommen und dem zugewiesenen Prozentsatz basiert. Ausgaben können anschließend entsprechend hinzugefügt und verfolgt werden, um sicherzustellen, dass in jeder Kategorie die richtige Menge Geld ausgegeben wird.

Einheitslösung? Gibt es nicht.

Egal welche Methode – eines steht fest: Mit dem eigenen Geld zu wirtschaften und Haus zu halten erfordert eine Menge Übung. Die langweilige und meist zeitraubende Aufgabe der Verwaltung der Finanzen kann eine mächtige Hürde sein, die uns daran hindert, finanzielle Ziele zu erreichen. Apps und Budget-Vorlagen helfen dabei, das Thema der privaten Finanzen anzugehen.

Es ist wichtig, im Hinterkopf zu behalten, dass es für die Haushaltsplanung keine Einheitslösung gibt. Welche Methode am besten funktioniert, hängt davon ab, was das Ziel ist. Jemand, der oder die für eine Anzahlung auf ein Haus spart, benötigt eine ganz andere Strategie als jemand, der oder die kurz vor der Rente steht. Oder aber ein:e Student:in, der oder die sich mit neuen finanziellen Verpflichtungen auseinandersetzt.

Wer unsicher ist, welcher Weg der richtige ist, sollte eine finanzielle Selbsteinschätzung durchführen. Wichtig dabei ist, dass man sich am Ende für die Methode entscheidet, die am besten für die individuellen Lebensumstände und finanziellen Ziele geeignet ist. Mit einer gesunden Portion Entschlossenheit und guter Planung werden Budgetprobleme bald der Vergangenheit angehören.

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