Leadership & Karriere Kalifornien macht transparente Gehälter in Stellenanzeigen zur Pflicht

Kalifornien macht transparente Gehälter in Stellenanzeigen zur Pflicht

„Leistungsgerechte Vergütung“ – was soll das eigentlich heißen? Hierzulande ist das Gehalt für viele offene Stellen bis heute ein Mysterium. Das Ergebnis: Am Ende holen diejenigen am meisten, die am besten verhandeln können oder eine gute Chemie mit der Führungskraft haben. Nicht diejenigen, die am meisten verdienen.

In Kalifornien müssen Gehalts-Spannen ab Januar öffentlich sein. Das hat der Gouverneur Gavin Newsom (Dem.) am Dienstag zum Gesetz gemacht, berichtet CNBC.

Die Regel wird für alle Firmen ab 15 Mitarbeiter:innen gelten. Und die Transparenz-Pflicht in Stellenausschreibungen ist nicht die einzige Neuerung: Alle Angestellten sollen künftig vom Arbeitgeber (auch bei weniger als 15 Angestellten) erfahren können, wie viel Kolleg:innen in derselben Position verdienen.

Andere Städte oder Gebiete der USA hatten bereits ähnliche Gesetze verabschiedet, etwa New York City. Außerdem gilt in mehr als einem Dutzend Bundesstaaten, dass die Arbeitgeber nicht nach der Gehalts-Vorgeschichte der Bewerber:innen fragen dürfen.

Die Idee hinter all diesen Initiativen: Systematischen Ungerechtigkeiten einebnen, etwa die Gehalts-Diskriminierung von Frauen und POC.

Wie ist es in Deutschland mit den transparenten Gehältern?

Auch hierzulande gibt es seit 2017 mehr Transparenz als viele wissen. So müssen Betriebe mit mehr als 200 Mitarbeitenden ebenfalls die Gehaltsspanne für vergleichbare Positionen offenlegen, wenn Angestellte danach fragen. Es geht aber nur, wenn sechs Kolleg:innen eine solche ähnliche Position haben.

Und dürfen Arbeitgeber hierzulande fragen, wie viel man vorher verdient hat? Normalerweise nicht. Nur eine Ausnahme gibt es, sagte Anwalt Florian Kessenich der GQ: Wenn es sich um eine Vergütung oder dergleichen hängt. Also ein Gehalt, das abhängig von der Leistung höher oder niedriger ist.

Studie aus Dänemarkt spricht für Transparenz

In Dänemark gilt ein Gesetz für transparente Gehälter innerhalb von Unternehmen seit 2007 – um den sexistischen Pay Gap zu bekämpfen. Eine Erhebung ergab, dass die Unterschiede zwischen Männern und Frauen dadurch um sieben Prozent abnahmen.

Außerdem stiegen die Gehälter der Frauen in den transparenten Unternehmen stärker als woanders. Männer bekamen etwas weniger Gehaltsplus als in den heimlichtuerischen Betrieben.

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