Life & Style Auf ein Bewerbungsgespräch mit: Rapper und Songwriter Montez

Auf ein Bewerbungsgespräch mit: Rapper und Songwriter Montez

Du schreibst nicht nur für dich selbst, sondern auch für andere Leute Texte. Würdest du sagen, dass du ein guter Teamplayer bist?

Ja, auf jeden Fall.

Was für eine Rolle nimmst du in so einem Team ein?

Einen Songwriter stellen sich die Leute meistens so vor, dass da jemand sitzt, der einfach nur den Text schreibt. So ist es bei mir zum Beispiel überhaupt nicht. Früher hätte man meine Rolle als Produzenten beschrieben. Jetzt baut der Produzent eher die Beats. Wenn ich in der Session bin und der Künstler das möchte, greife ich auch sehr tief in den Song ein. Welche Melodie, welche Tonlage. Ich habe einfach ein gewisses Gespür für Musik und das kann ich auch anwenden. Ich bin also nicht nur der Texter, sondern sitze auch mit an den Akkorden.

Was hast du mitgenommen aus den verschiedenen Sessions mit verschiedenen Leuten?

Hauptsächlich verschiedene Schreibstile. Wenn man Schlager schreibt, ist das natürlich was ganz anderes, als wenn du Straßenrap schreibst. Da geht es auch um andere Sachen. Beim Schlager denken die Leute immer: „Hey, das ist super easy“. Nein, das ist das Schwerste, was man schreiben kann. Weil das schwerste am Songwriting ist, zu erreichen, dass der Hörer denkt: „Ist das einfach geschrieben“.

Ich habe auch viel über mich selbst gelernt. Dass man als Songwriter einfach sein Ego im Griff haben muss. Man darf da nicht sitzen und denken: „Ich habe recht und alles was ich mache, ist geil und was ihr sagt, ist scheiße“. Das kommt schon auch mal vor. Das muss man dann mit ein bisschen mehr Feingefühl rüberbringen. Man kann für seine Ideen kämpfen, aber wenn am Ende der Künstler trotzdem Nein sagt, musst du es auch akzeptieren.

Beschreibe dich einmal mit drei Worten.

Emotional, fokussiert, schlaflos.

Was sind deine Hobbys?

Also wenn ich mal dazu komme, meine Hobbies auszuüben, spiele ich gerne Poker, fahre gerne Kart und eigentlich alles was mit Fußball zu tun hat. Ich liebe es Fußball zu gucken. Ich habe selbst gern Fußball gespielt. Ich bin absoluter Fußball-Freak.

Wenn Leute dich sehen oder dich nur nur entfernt kennen, was könnten die fälschlicherweise von dir denken?

Ich glaube, ich bin schon sehr sympathisch. Ich bin am Anfang nicht der Lauteste. Ich beobachte auch gerne. Vielleicht denken die Leute dann, dass ich arrogant bin. Aber ich glaube, man merkt dann schnell, dass das nicht der Fall ist.

Was ist dein größter Erfolg?

Wenn man es so musikalisch misst, dann ist natürlich der größte Erfolg, dass „Auf & Ab“ Platin gegangen ist. Wenn man es an menschlichen Sachen misst, dann ist mein größter Erfolg einfach, dass ich nie aufgegeben habe.

Da bin ich so unendlich stolz drauf, das kann ich kaum in Worte fassen. Dass alles so gekommen ist, wie es gekommen ist, übersteigt jegliche Vorstellungskraft, die ich noch vor ein paar Jahren hatte. Egal, was das jetzt auch in Zahlen oder finanziell bedeutet. Wenn man diesen Erfolg weglässt, dann ist der größte Erfolg meines Lebens einfach, dass ich mir selbst treu geblieben bin.

Das ist ein sehr gutes Stichwort. Du hast 2019 noch gerappt: „Ich gebe jeden Tag Gas und deswegen bin ich irgendwann da“. Würdest du sagen, heute bist du da?

Ja, also auf der Reise, auf der ich damals war, bin ich jetzt da. Aber jetzt beginnt eine neue Reise.

Das heißt, es gibt immer wieder neue Ziele, die man sich setzen kann.

Und das ist auch wichtig. Ich kann mich jetzt auch zurücklehnen und denken: „Jetzt habe ich es geschafft“. Aber man muss diesen Weg auch halten können. Man muss dieses Niveau und alles, was jetzt gerade da ist, schaffen zu halten. Selbst wenn man sich die krassesten Ziele setzt und irgendwann erreicht, muss man sich neue Ziele setzen und die erreichen.

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