Life & Style Luftschiffe, Raumkapseln, Champagner-Flatrate: Das sind die luxuriösesten Transportmittel

Luftschiffe, Raumkapseln, Champagner-Flatrate: Das sind die luxuriösesten Transportmittel

Oceansky wurde bereits 2014 gegründet. Lawaczeck ist CEO und kommt aus der Luftfahrt, ist viele Jahre als Pilot geflogen. „Wir glauben, dass eine Technologie mit aktuell noch geringem Bedarf das Bild von der Luftfahrt erheblich verändern kann“, sagt Lawaczeck. Er sieht auch einen positiven Effekt auf die globale Erderwärmung.

Nach der Gründung befindet sich Oceansky jetzt schon in der Entwicklungsphase. „Wir warten immer noch darauf, dass die erste Großanlage zertifiziert und hergestellt wird“, sagt Lawaczeck. Denn Oceansky baut die Luftschiffe nicht selbst, als angehende Fluggesellschaft ist sie abhängig von den einzelnen Herstellern der Luftschiffe. „Wir sind mit unseren Schiffen heute noch nicht in Betrieb, aber wir haben ein Geschäftsmodell gefunden, das sehr gut funktioniert und das den Anreiz für die Industrie bietet, um sich zu vergrößern.“

„Wir nehmen das erste, das fertig produziert ist und den Anforderungen unserer Passagiere entspricht.“

Carl-oscar Lawaczeck

Lawaczeck spricht von einer Handvoll Luftschiffherstellern, die es aktuell gibt und die für Oceansky tatsächlich infrage kommt. Darunter eine Firma aus den USA, eine aus Großbritannien und eine aus Israel. Er sagt, dass er mit allen rede und derzeit die Industrie gespannt verfolgt: „Wir nehmen das erste, das fertig produziert ist und den Anforderungen unserer Passagiere entspricht.“

Und diese Anforderungen sehen vor: Es muss in der Lage sein, die Passagier:innen geräumig und luxuriös zu befördern. „Und je umweltfreundlicher, desto besser“, sagt Lawaczeck. Für 200 000 Euro pro Suite und zweitägiger Reise kann man auch durchaus schon das gute Gewissen verlangen. Lawaczeck schwärmt, dass es keinen anderen Bereich der Fahrzeug- oder Luftfahrtausrüstung gebe, der „einen leisen, komfortablen Raum mit großen Fenstern bieten kann und in der Lage ist, über eine sehr lange Strecke niedrig zu fliegen“. Inklusive wie gesagt Restaurant und privater Suite mit eigenem Bett.

Eine andere Interpretation von Luxus kommt Oceansky dabei zugute: der Wert der Entschleunigung, die in den Elitekreisen der westlichen Welt seit einigen Jahren gepredigt wird. Lawaczeck sagt. „Diese Expeditionen bringen eine alte Technologie zurück in das moderne Leben. Diese Art und Weise zu reisen ist sehr romantisch.“ Es handelt sich auch viel weniger um eine Reise als um eine Experience – so eine gemächliche, 38 Stunden dauernde Nordpol-Experience dürfte sich langfristig im Gedächtnis einbrennen.

„Doch es geht auch darum, etwas in der Luftfahrt zu verändern“, sagt Lawaczeck. Die Mission: durch die beschriebenen Erlebnisreisen einen Wandel herbeiführen, der im Transport von Passagier:innen und Gütern mit Luftschiffen mündet. „Luxus kann die Nachhaltigkeit fördern. Es ist immer am einfachsten, mit Ehrgeiz und großen Zielen zu beginnen“, sagt Lawaczeck. Als gelungenes Beispiel führt er Tesla an. „Die haben im Luxussegment mit ihrem ersten Rennwagen angefangen und dann das Auto in immer niedrigere Marktsegmente gebracht, um so den Massenmarkt zu erreichen.“ Der Trickle-down-Effekt vom Luxus- in den Massenmarkt als großer, positiver Wandlungstreiber.

Der Massenmarkt scheint beim derzeitigen Pricing von Oceansky aber noch ein weiter Weg zu sein. Lawaczeck sagt aber, dass der Preis in Zukunft sinken könne, wenn sich das Geschäftsmodell als profitabel entpuppt. „Die Frage ist, wie viele Einheiten wir auf den Markt bringen können. Denn je mehr Einheiten, desto geringer die Kosten. Das hängt aber von den Stückkosten ab und die wiederum von der Größe des Luftschiffes.“

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