Productivity & New Work Das Team in Mails CC setzen: geil oder unnötige bürokratische Vorliebe?

Das Team in Mails CC setzen: geil oder unnötige bürokratische Vorliebe?

Jeden Tag werden so viele Mails verschickt, da kann man leicht den Überblick verlieren – und die Nerven. Man muss sich extra Zeit nehmen, um das Postfach durchzuarbeiten. Was man da gar nicht gebrauchen kann? Mails, in denen man einfach nur CC sitzt und im schlimmsten Fall nicht mal weiß wieso. Oder ist genau das super, weil man wichtig für die Unterhaltung scheint und außer lesen sonst nichts machen muss?

Unsere beiden Kolleginnen haben da zwei Meinungen. Hier ihr Diskussionsanstoß:

Not my Business

Was soll das? Wieso nehmen sich Menschen das Recht, mich in einer E-Mail-Flut versinken zu lassen? KLING! Jede E-Mail, die reinkommt, lenkt mich für ein paar Sekunden von meiner eigentlichen Arbeit ab – und das, obwohl sie mich nicht betrifft. Ich darf danach wieder zusehen, wie ich auf mein vorheriges Konzentrationsniveau komme. Es ist ja schön, dass ihr an mich denkt, aber bitte in Maßen. Es kostet Zeit, die Mails dann zu sortieren und erstmal zu filtern, was man wirklich abarbeiten muss.

Bevor man Menschen CC setzt, sollte man sich gut überlegen, ob sie wirklich dem ganzen Verlauf beiwohnen müssen? Müssen sie wirklich hunderte Mails à la „Hey, ich kläre das ab und melde mich dann nochmal. Liebe Grüße“ erhalten? Oder reicht es, wenn man ihnen entscheidende Informationen am Schluss einfach mitteilt oder sie erst dann CC setzt, wenn es relevant wird?

Und noch eins: Wenn man sich schon für die CC-Flut entscheidet, dann bitte konsequent ALLEN antworten. Sonst bekommt man das Entscheidende dann doch nicht mit und niemand merkt es, weil ja angeblich „alle CC“ sind.

von Nicole Plich

Ein Work-Liebes-Beweis?

„Reply all“ ist wohl das allererste Learning aus meinem ersten Job. Bekomme ich eine Mail, antworte ich immer ALLEN. Nicht nur den Absender:innen, sondern auch denjenigen, die in CC sind. Und das hat nur einen wichtigen Grund: Transparenz. Ein Wert, der im Job unabdingbar ist. Vor allem innerhalb des Teams, wenn es um gemeinsame Projekte geht.

Es hat schon seinen Grund, dass Kollegin X oder Kundin Y ebenfalls Teil des E-Mail-Verlaufes ist – auch wenn sie nur mitliest. Oder wenn du selbst Teil einer Konversation bist, bei der du manchmal denkst: hä? Nimm es einfach so, wie es ist und freu dich, dass du scheinbar wichtig für genau das Projekt bist.

Du bist ja nicht verpflichtet, auf jede Mail zu antworten. Hab einfach ein Auge drauf und klink dich dann ein, wenn du es für richtig hältst. Außerdem bist du nicht gezwungen, jede Mail, die reinkommt, SOFORT zu checken. Ich hab das Gefühl, da hat man CC sogar noch mehr Freiheiten, weil man eben „nur“ mitliest.

Also mein Herz schlägt jedenfalls höher, wenn ich CC genommen werde. Denn ich sehe als ein eine Art Work-Liebes-Beweis.

von Katharina Boecker

Das könnte dich auch interessieren

Mehr Diversität am Arbeitsplatz: 4 Vorteile, von denen Unternehmen profitieren  Productivity & New Work
Mehr Diversität am Arbeitsplatz: 4 Vorteile, von denen Unternehmen profitieren 
5S-Methode: Der Turbo für Produktivität und Zufriedenheit am Arbeitsplatz Productivity & New Work
5S-Methode: Der Turbo für Produktivität und Zufriedenheit am Arbeitsplatz
Neues Gesetz in Australien: Schluss mit nervigen Arbeitsanrufen! Productivity & New Work
Neues Gesetz in Australien: Schluss mit nervigen Arbeitsanrufen!
Technologie am Arbeitsplatz: Unterschiede zwischen den Generationen  Productivity & New Work
Technologie am Arbeitsplatz: Unterschiede zwischen den Generationen 
Rage Applying: Das Phänomen, das den Arbeitsmarkt aufmischt  Productivity & New Work
Rage Applying: Das Phänomen, das den Arbeitsmarkt aufmischt