Innovation & Future Diese Player sorgen für Überblick in der Containerlogistik

Diese Player sorgen für Überblick in der Containerlogistik

Zum Beispiel: Was sich im Inneren eines Containers abspielt. Wie sind Temperatur und Luftfeuchtigkeit? Hat der Container einen Schock abbekommen, oder wurde gar die Tür geöffnet? „Das ist, als wären die Kund:innen auf den Schiffen, weil sie wirklich alles wissen“, sagt Pottharst. Er vergleicht das, was Ocean Insights leistet, mit einem Hotelbuchungstool: „Natürlich kannst du jedes Hotel selber finden – aber das kostet Zeit.“

Tauglich für den Massenmarkt?

Pottharst und sein Team statten die Container für ihren Visibility-Service daher schon heute mit Sensoren aus. Der Wichtigste davon: GPS-Tracker. „Das Gerät dafür ist wirklich tauglich für den Massenmarkt“, sagt Pottharst. Damit meint er Preis und Verfügbarkeit. Doch auch er spricht nicht davon, dass am Ende wirklich jeder Container mit Sensorik ausgestattet sein wird.

„Es sei denn, natürlich, du hast wirklich wichtige Produkte oder irgendwo ein Problem in der Supply-Chain.“ Es gilt: Je wertvoller die Waren, je verderblicher oder je dringlicher die Lieferung, desto wichtiger ist es, immer und zu jeder Zeit Bescheid zu wissen. „Ocean Insights macht das ganz gut, auch diese Daten anzuzeigen.“

Einige Kund:innen setzten die Technik sogar auf sehr kurzen Distanzen ein, auf denen es sehr wichtig ist, dass die Zeiten eingehalten werden. „Wir haben einen Kunden in Dubai, der will alle fünf Minuten wissen, wo seine Lkw sind“, sagt Pottharst. Auf einer Strecke von zwei Tagen überquert dieser Lkw nämlich mehrere neuralgische Punkte, wie etwa Grenzübergänge.

Um diese Punkte herum sind sogenannte Geofences eingezeichnet: Fährt ein Lkw da rein oder heraus, trackt das Gerät seine Position. „Anhand dessen kann ich als Unternehmen natürlich KPIs aufbauen“, so Pottharst. Also: definieren, wann welche Zwischenstationen erreicht sein müssen, damit die Lieferketten optimal funktionieren. Die Zwischenzeiten des Welthandels.

„Wir haben unsere besten Karten gespielt.“

Das Beispiel Hellmann zeigt auch, dass Ocean Insights natürlich längst nicht mehr nur Fracht auf See, sondern auch an Land und in der Luft tracken kann. Weshalb das Unternehmen vor Kurzem bekannt gegeben hat, dass es vom US-Trackingservice Project44 aus Chicago gekauft worden ist.

„Wir haben unsere besten Karten gespielt“, sagt Jaacks. Ocean Insights stand an der 100-Mitarbeiter-Schwelle. Ein weiteres Wachsen wäre jetzt nur noch mit Investment von außen möglich. Daher der Deal: Idee gegen technologische Unterstützung und professionelles Wachstum.

Das zeigt aber, was die Gründer von Ocean Insights in den vergangenen Jahren geleistet haben – und was für ein Potenzial ihr Unternehmen noch hat. „Der Prozess ging wirklich sehr schnell“, sagt Jaacks. Erst seit Neujahr hätten die beiden Unternehmen daran gearbeitet. Project44 war bisher vor allem für sein Straßen-Carrier-Netzwerk bekannt, nun kann es auch auf die Daten von 350 000 Containern, 700 Seehäfen und mehr als 5 000 Schiffen zurückgreifen, die Ocean Insights täglich überwacht.

Nicht zu vergessen die fünf Millionen Fahrplanänderungen, die es weltweit täglich gibt. Außerdem bringt Ocean Insights Kund:innen mit, etwa die Sysco International Food Group, Pernod Ricard, Player aus den Bereichen Automobil- und Lebensmittelherstellung. Und natürlich die Kund:innen, die herstellen, was man morgens im Bad und beim Frühstück alles so braucht.

Dieser Text stammt aus unserer Ausgabe 2/21. 148 druckfrische Seiten mit sieben Storys zum Dossier-Thema „Einfach Machen“. Außerdem: Lucid greift Tesla und Elon Musk an, der DJ Solomun grüßt mit seinem neuen Album vom Strand, Livebuy will mit Shopping-Video-Partys Deutschland in die E-Commerce-Gegenwart holen und Bochum entdeckt die Freude am Neuen und Digitalen. Und natürlich noch vieles mehr! Also ab zum Kiosk oder zum Aboshop.

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