Innovation & Future Diese Player sorgen für Überblick in der Containerlogistik

Diese Player sorgen für Überblick in der Containerlogistik

Mit der kann ein:e Kund:in auf die Seite der Reederei gehen und sehen, was mit dem Container gerade passiert. Wurde er abgeholt? Wurde er verladen? Ist er hier? Oder da? Oder die Kund:innen lassen diese Daten mehrerer Reeder auf der Seite von Ocean Insights sammeln – und hat sie alle auf einem Blick. „So funktioniert das heute“, sagt Jaacks.

Heute meint in diesem Fall: Seit beinahe zehn Jahren. Und das geht so: Die Daten, die Ocean Insights über die Reeder erhält, werden von Dienstleistern bereitgestellt, mit denen etwa Hapag-Lloyd weltweit arbeitet. „Diese Event-Daten kaufen wir mit ein“, sagt Hapag-Lloyd-Mann Ohling.

Der Rundumblick auf die Waren

Diese Dienstleister können Hafenbetreiber:innen sein. Aber auch der Zoll oder andere Spediteur:innen, die die Container per Zug oder Lkw bewegen. Natürlich ist Hapag-Lloyd nicht der einzige Reeder, der so arbeitet – und Ocean Insights sammelt eben, aggregiert und stellt diese Daten der verschiedenen Player so dar, dass die Kund:innen einen Rundumblick auf ihre Waren haben.

Weil dieses Sammeln und Aggregieren einige Zeit und bei manchen Weltregionen sogar sehr viel Zeit in Anspruch nehmen kann, sind diese Daten nicht live. Aber: „Seetransport ist der langsamste Transport“, sagt Ohling. Auf dem Seeweg von Asien nach Europa dauert eine Passage fünf bis sechs Wochen. Der Zug braucht für dieselbe Strecke rund 16 Tage, ist aber viel, viel teurer, ebenso wie das Flugzeug.

Aber wenn der Transport so gemütlich ist – sollten sich dann nicht relativ einfach genaue Daten ermitteln und zur Verfügung stellen lassen? Die Antwort darauf lautet: Es ist kompliziert. Grundsätzlich könnte man natürlich jeden Container mit Tracking-Technologie ausstatten, sagt Ohling.

Wenn aber allein Hapag-Lloyd seine rund 2,9 Millionen Container damit versehen würde, wären die Kosten immens. Was auch der Grund ist, weshalb es dieses genaue Tracking bisher fast nur für gekühlte Container gibt – und für einige Forschungsprojekte, die neben den Kosten auch den Nutzen eines solchen Services ausloten.

„Wir haben das mal durchgerechnet, und es ist nicht ganz wasserdicht, aber wir tracken jedes Jahr ungefähr ein Inventory von 350 Mrd. Dollar“, sagt Jaacks von Ocean Insights. Mit dieser Datenmenge traut sich Ocean Insights eben nicht nur, sie auf einem Interface zur Verfügung zu stellen. Das Unternehmen wagt auch eine Vorhersage, ob Container pünktlich ankommen werden oder nicht. Und wenn die Daten das Öl sind, dann sind solche Prognosen das Superbenzin der Globalisierung.

Was ist da im Container los?

Das hat einen einfachen Grund: Kund:innen wollen heute mehr Transparenz in ihrer Supply-Chain, erklärt Henning Pottharst, Global Product Manager für Smart Visibility des Logistikers Hellmann, eines Kunden von Ocean Insights. Pottharsts Job ist es, dafür zu sorgen, dass die Kund:innen, die mit Hellmann Waren um die Welt schicken, sehen, wo diese sind.

„Das vergangene Jahr hat da einen großen Digitalisierungsschub gebracht“, sagt Pottharst. „Im Grunde ist das eine Frage der Kostenoptimierung.“ Und, genau wie bei der Pizza: eine Frage der Kontrolle. Denn kommt ein Container auf Abwege, wird er vergessen oder bleibt in einem Hafen stehen, fallen schnell hohe Kosten an. Smarte Visibility soll das verhindern.

Pottharsts Unternehmen arbeitet mit Ocean Insights zusammen, weil „die es geschafft haben, über die Daten eine schöne Konsolidierungsebene zu legen“, sagt er. Außerdem könne Ocean Insights längst nicht nur die Daten der verschiedenen Reeder visualisieren, sondern auch die, die Hellmann selbst erhebt.

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