Green & Sustainability Dieses Startup will das Pfandsystem von Kaffeebechern digitalisieren

Dieses Startup will das Pfandsystem von Kaffeebechern digitalisieren

Doch nicht nur der Bargeldfaktor ist entscheidend, sondern auch der Impact. Immer wieder wurde im Entwicklungsprozess überlegt, wie man die Zahl der eingesparten Einwegbecher darstellt, ob man beispielsweise mit bestimmten Levels arbeitet oder ein paar Heavy-User-Benefits anbietet, wie etwa: einen Kaffee umsonst.

Expansion in weitere Länder

Generell geht es im Projekt darum, das analoge und sehr zugängliche Pfandsystem in eine App zu bringen und zu überlegen, welchen Mehrwert diese darüber hinaus bieten kann.

Die App sei allerdings nur der erste Schritt gewesen. Harr führt die Entwicklung weiter aus: „Wir starten mit der digitalen Transaktion als erstes großes Aufgabenpaket. Wichtig ist, dass diese nur ein optionaler Work-around zu unserem bewiesenen Pfandsystem sein wird, um Nutzerinnen und Nutzer digital eine noch bessere Leistung bieten zu können. Konkret könnte das zum Beispiel sein, dass wir hierdurch eine vereinfachte Rückgabe der Pfandartikel in öffentlichen Rückgabeboxen haben, Zugriff auf eine Reihe von Kundinnen und Kunden erhalten, die kein Bargeld mehr handlen oder aber auch für künftige Expansionen in Länder ohne bekanntes Pfandsystem gerüstet sind.“

Harr sagt, dass der Fit mit BCGDV deshalb so schön sei, weil Recup relativ blank gewesen wäre, was das Thema digitale Produkte betrifft. Und auch hier wird klar, dass innerhalb der zehn Wochen nicht nur eine Zusammenarbeit, sondern auch eine Symbiose stattgefunden hat.

Schrader beschreibt es als zwei maximal kompatible Kulturen. Damit meint er wohl nicht nur die berufliche Zusammenarbeit, sondern auch ihren Umgang miteinander. So hätten sie von Anfang an denselben Humor gehabt und Schrader mit Harr endlich seinen Master des schwarzen Humors gefunden.

Obwohl die Zusammenarbeit nun beendet sei, würden manche Strukturen weiterleben. Man habe selbst schließlich auch etwas dazugelernt. Schrader sagt, er habe aus den Meetings mitgenommen, immer wieder alle abzuholen und mehr in Prozesse mit einzubeziehen. Harr habe die regelmäßigen Meetings beibehalten, die sich innerhalb der letzten Wochen eindeutig bewährt hatten.

Beim abschließenden Gespräch mit BCG Digital Ventures und Recup stellte sich so auch nur noch die Frage, wann die App so weit sein wird, dass sie von Recup-Nutzerinnen- und -Nutzern verwendet werden kann.

Mit der Sommerzeit kommt die Kaffee-to-go-Zeit

Anfang März dieses Jahres wurden dafür erste Tests mit Partnercafés geplant, die bis April beendet wurden. Die App wird bis dahin immer wieder überarbeitet, immer wieder werden Features verbessert oder neu hinzugefügt – zum Beispiel ein Nachhaltigkeits-Dashboard, wodurch der persönliche Umwelt-Impact, der durch die eingesparten Einwegbecher zustande kommt, visualisiert wird.

Aber auch Community-Funktionen, um das Partner:innen-netz zu verbessern und Reportings von Partner:innen zu erhalten, die neue Cups und Bowls benötigen. Die Details sollen fortlaufend weiter ausgetüftelt und weiterentwickelt werden, erklärt Harr.

Idealerweise soll die App dann bereits in den frühen Sommermonaten genutzt werden können, wobei sie stetig um neue Partner:innen-Stationen erweitert werden muss. Hier, sagen Harr und Schrader, sind noch weitere Workshops notwendig, um allen im Netzwerk die digitalen Schritte zu erklären.

Die sonnigen Spaziergangszeiten werden das neue System auf die Probe stellen. Das bedeutet: Nicht nur die App selbst, sondern auch alle Recup-Partnerinnen und -Partner werden in den kommenden Wochen erst einmal digital laufen lernen müssen.

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