Green & Sustainability „Seaspiracy“-Doku: Eine Welt, in der Tier- und Menschenleben wertlos sind

„Seaspiracy“-Doku: Eine Welt, in der Tier- und Menschenleben wertlos sind

Wer in traditionellen Restaurants in kleinen Dörfern nach vegetarischen Alternativen fragt, bekommt häufig Fischgerichte vorgeschlagen. Das könnte auch daran liegen, dass viele vermeintliche Vegetarier:innen bei Fisch auf dem Teller ein Auge zudrücken.

Die neue Doku „Seaspiracy“ auf Netflix zeigt allerdings, dass unser Fischkonsum mindestens genauso gefährlich für die Tier- und Umwelt ist, wie klassischer Fleischkonsum.

Damit nicht genug: Die skrupellose Welt der kommerziellen Fischerei ähnelt mafiösen Strukturen, in denen selbst Menschenleben wertlos sind. Auch die Polizei vor Ort deckt die kriminellen Machenschaften der profitgierigen Unternehmen.

Doch starten wir von vorn: Der Filmemacher Ali Tabrizi wollte ursprünglich eine Dokumentation über die Meere unseres Planetens drehen. Allerdings stieß er dabei schnell auf immer schockierendere Informationen in Zusammenhang mit dem kommerziellen Fischfang.

Alles nur Show

Wer als Kind schon einmal in einem Zoo mit Aquarium war, erinnert sich an die scheinbar glücklichen Delfine oder Wale, die ein Kunststück nach dem anderen vorführen. Und auch wenn die Tiertrainer:innen den Anschein wahren, ihren Tieren ginge es gut und sie seien so etwas wie ihre besten Freunde, ist das absolute Gegenteil der Fall.

Die Tiere können in den Aquarien zum einen nicht artgerecht gehalten werden und leiden deswegen häufig an Krankheiten. Zum anderen kaufen Zoos die Tiere bei Fischhändlern ein. Woher dabei der Delfin oder Wal stammt, interessiert herzlich wenig.

Viele der Zoo-Tiere wurden einfach illegal im Meer gefischt. Und auf einen gefangenen Delfin kommen laut der Doku eine Vielzahl an getöteten Delfinen.

Umweltorganisationen in der Kritik

Während die Qual von Zoo-Tieren vielen Leuten mittlerweile bekannt sein dürfte, erschrecken andere Fakten der Doku umso mehr. Wer glaubt, mit Verboten von Einmalplastik wie Strohhalmen könnten die Ozeane gerettet werden, täuscht sich.

Zum einen ist da die maßlose Überfischung, die ganze Korallenriffs absterben lässt. Zum anderen sind 46 Prozent des gesamten Plastikmülls in den Meeren Fischernetze, in denen sich Meerestiere verfangen und qualvoll sterben.

Denn auch, dass Fische keine Gefühle haben, ist lediglich ein Mythos. Fische sind ganz im Gegenteil emotional hochintelligente Tiere und empfinden Schmerzen.

Dass Umweltorganisationen dennoch quasi nur den Plastikverbrauch im Alltag kritisieren, hinterfragt Tabrizi in seiner Doku und stößt dabei auf sehr viel Gegenwind von Seiten der NGOs und vermeintlichen Umweltretter:innen.

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