Life & Style Cannabis als Chance: Wie aus 420 ein Milliardengeschäft wird

Cannabis als Chance: Wie aus 420 ein Milliardengeschäft wird

Wohl keine Pflanze dieser Welt sorgt für mehr Diskussionen als die Cannabispflanze. Für die einen ist es eine willkommene Abwechslung zum Alkohol, andere benötigen Cannabis als Medizin und wieder andere sehen in Marihuana lediglich eine illegale Droge, die unweigerlich zum Konsum von Kokain, Chrystal Meth oder anderen harten Drogen führt.

Dabei hat Cannabis den schlechten Ruf, den sie in konservativen Kreisen bis heute hat, so überhaupt nicht verdient. Natürlich kann die THC-haltige Blüte bei Missbrauch vor allem bei jungen Menschen Schäden hinterlassen. Allerdings hat die Pflanze auch einige gesundheitliche Vorteile und kann außerdem zur effizienten Produktion von Fasern und Papier genutzt werden

Wer sich von der Idee verabschiedet, Cannabis sei einfach nur eine Droge, die von Hardcore-Kiffer:innen durch Bongs und Pipes konsumiert wird, und sich näher mit dem Thema beschäftigt, erkennt schnell: In der Pflanze steckt sowohl ein wirtschaftliches als auch gesellschaftliches Potential, das noch lange nicht ausgeschöpft wurde. 

Bevor wir uns genauer mit den Möglichkeiten der Pflanze für Wirtschaft und Gesellschaft beschäftigen, sollte aus Verständnisgründen erst einmal geklärt werden, wie es überhaupt zu einem Verbot von Cannabis gekommen ist. 

Cannabisprohibition in den 1930ern

Bevor Cannabis in den 1930er Jahren in den USA verboten wurde, war die Pflanze durchaus auch als Rauschmittel in der Gesellschaft verbreitet. Als dann allerdings Anfang der 1920er Alkohol in den vereinigten Staaten verboten wurde, entwickelte sich zunächst ein florierender Schwarzmarkt an selbstgebranntem Alkohol. 

Um den Konsum von Alkohol zu unterbinden, sollte das Dezernat für Drogen in Amerika bei den Bürger:innen durchgreifen. Nach 15 Jahren erklärte die USA den Krieg gegen die Volksdroge Alkohol für gescheitert und legalisierte das Rauschmittel erneut. Das Problem daran: Nun hatten die Mitarbeiter:innen des Drogendezernats keine richtige Aufgabe mehr. 

Also beschloss der damalige Chef Harry Anslinger als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme einen neuen Feind für das Drogendezanat auszumachen: Cannabis. 

Doch damit nicht genug, denn um seinen Willen in die Tat umzusetzen, griff Anslinger zu äußerst fragwürdigen und rassistischen Argumentationen. Cannabis war damals vor allem unter mexikanischen Einwander:innen, Schwarzen und Künstler:innen verbreitet.

Außerdem hat Anslinger zur Stützung seiner Forderung eines Cannabisverbots 30 Wissenschaftler:innen beauftragt, die Gefährlichkeit von Cannabis zu überprüfen. 29 davon antworteten ihm, dass Cannabis eher ungefährlich sei. Nur ein Wissenschaftler war von der Gefahr der grünen Pflanze überzeugt.

Diese Aussage und seine rassistischen Argumente nutzte Anslinger schlussendlich, um ein Cannabisverbot in den USA durchzusetzen.

Im Jahr 1947 wird Anslinger Teil der UN-Drogenkommission und setzt knapp ein Jahrzehnt später eine Konvention durch, die alle Mitgliedstaaten dazu verpflichtet, Cannabis in ihrem Strafrecht zu verbieten. 

Soweit also zur Verbotsgeschichte des Cannabis. Doch wie sieht die Lage heute aus?

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