Innovation & Future Watchlist 2021: Diese Gründer*innen gehen im Bereich Mobility und Property in Fahrt

Watchlist 2021: Diese Gründer*innen gehen im Bereich Mobility und Property in Fahrt

Ach, Zukunft: Elektroflugzeuge, schwebende Bahnen, Exoskelette, fahrerlose Autos, Last-Mile-Logistik – diese zehn Menschen machen Future-Ideen wunderbar greifbar.

Platz 1: Natalia Tomiyama, Nüwiel

Städte von Lärm, Überlastung und Luftverschmutzung befreien – diese große urbane Vision ist das Brainchild von Natalia Tomiyama. Dazu hat sie gemeinsam mit ihrem Co-Founder Fahad Khan Nüwiel gegründet. Die Lösung: ein batteriebetriebener Fahrradanhänger, der schwere Güter in Städten transportieren soll: „Wir wollen es allen ermöglichen, Güter nachhaltig, effektiv und flexibel zu befördern“, sagt Tomiyama.

Vor elf Jahren ist Natalia Tomiyama nach Deutschland gekommen. Aufgewachsen ist sie als Tochter einer Bauunternehmerin in Russland. Die heute 34-Jährige hat in St. Petersburg Maschinenbau studiert, später Produktmanagement in Hamburg. In der Elbstadt wagte sie dann 2016 auch den Schritt in die Gründung.

Fahrrad = perfektes urbanes Fahrzeug

Und seitdem haben Tomiyama und Khan eine Technologie entwickelt, die sich an jede Art von Fahrrad koppeln lässt. Mit der kann man ohne Probleme 150 Kilo Material hinter sich herziehen, ganz ohne allzu große Anstrengung. Tomiyama zählt die Vorzüge auf: „Das Fahrrad ist das perfekte urbane Fahrzeug: Es ist platzsparend, klima­freund­lich und effizient.“ Sicherlich kein schlechtes Prinzip, an ein seit Urzeiten funktionierendes Mobilitätskonzept anzudocken. Gerade in Zeiten, in denen die verflixte Last Mile ein Dauerpro­blem bleibt und jeder hier mit Ideen willkommen scheint, kein verkehrter Ansatz.

Das Ergebnis bislang: Die Idee des Hamburger Startups ging durch die Decke. Mittlerweile wird ihr sogenannter E-Trailer nicht nur in Deutschland, sondern auch in Belgien, Österreich und Dänemark genutzt. Seit einem Jahr greifen sogar große Player wie Ikea und UPS auf die Technologie zurück. Die Nutzung beschränkt sich momentan jedoch auf den B2B-Bereich. Zwar sind die E-Trailer bei unterschiedlichen Firmen in Europa in vollem Gange, der Laie hat bisher jedoch keine Möglichkeit, den Anhänger zu nutzen. Tomiyama und ihr Team haben sich für 2021 den nächsten Schritt vorgenommen: „Wir wollten immer etwas schaffen, das einen Wert hat und im Alltag helfen kann“, sagt sie. „Unser nächstes großes Ziel ist, dass jede Privatperson unseren E-Trailer nutzen kann.“

Auch andere E-Fahrzeuge im Visir

Vor allem Ikea erweist sich dabei als wertvoller Partner. An einigen Standorten können Kunden den E-Trailer für ein paar Stunden buchen, um so ihren Einkauf zu transportieren – ohne auf ein anderes Fahrzeug angewiesen zu sein. Tomiyama hofft so auf Erkenntnisse für den B2C-Markt. Sollte das Feedback der Nutzer gut ausfallen, wird Nüwiel seine Technologie Schritt für Schritt weiter etablieren. Denn es steht ein noch längerfristiges Ziel bevor: Der Anhänger soll nicht nur mit Fahrrädern, sondern auch im Zusammenspiel mit anderen Elektrofahrzeugen funktionieren.

Also weiterwachsen, skalieren und trotz Coronakrise den Spirit behalten. Doch gerade die könnte für ein junges Unternehmen in der Last-Mile-Logistik eine Beschleunigung darstellen. Bereits 22 Mitarbeiter*innen aus zehn verschiedenen Ländern im Nüwiel-Team, das dürften bald mehr sein. Und nicht nur die Partner in der Wirtschaft werden auf das Startup aufmerksam, Anerkennung gibt es auch über Preise: Anfang des Jahres heimsten Tomiyama und Team den Gunnar-Uldall-Wirtschaftspreis ein, im Vorjahr gewann man den EIC Fund der Europäischen Kommission und wurde zum besten Post- und Logistik-Startup bei der Parcel + Post Expo in Amsterdam gekürt. Gerade dort, denkt man, sollte Nüwiel Anklang finden.

1 / 9
Mario Kohle – Enpal
Das eigene Zuhause als grünes Ökosystem? Was verlockend klingt, macht das Berliner Startup Enpal möglich. Über 5 000 Haushalte in Deutschland mieten bereits die Solarmodule von Kohle und seinem Team. In Zukunft sollen Enpals Kund*innen den selbst produzierten Strom darüber hinaus speichern und sogar mit anderen Haushalten teilen können. Das Ziel: die größte Energiefirma der Welt werden.

Das könnte dich auch interessieren

Bundeswehr in der Ukraine? Militär-Experten kritisieren Baerbocks Pläne Innovation & Future
Bundeswehr in der Ukraine? Militär-Experten kritisieren Baerbocks Pläne
Alibaba möglicher Einstieg bei KI-Gigant DeepSeek: Ein Duett der Superlative? Innovation & Future
Alibaba möglicher Einstieg bei KI-Gigant DeepSeek: Ein Duett der Superlative?
Biggest Einhörner 2025: Die neue Milliarden-Liste der Business Punk Innovation & Future
Biggest Einhörner 2025: Die neue Milliarden-Liste der Business Punk
Apple vs. Meta: Der Kampf um die bunte Zukunft der Tech-Branche Innovation & Future
Apple vs. Meta: Der Kampf um die bunte Zukunft der Tech-Branche
OpenAI warnt: Finger weg von diesen fünf KI-Konkurrenten! Innovation & Future
OpenAI warnt: Finger weg von diesen fünf KI-Konkurrenten!