Studie zeigt: Motivation von Mitarbeitenden ist während der Coronakrise gestiegen – außer in Deutschland
Die Coronapandemie hat die Art und Weise zu Arbeiten weltweit verändert. War Homeoffice in einigen Firmen nur aus Kulanz möglich, ist es während der Krise zur Dauer-Lösung geworden.
Die dänische Employee-Success-Plattform Peakon hat in einer quantitativen Studie untersucht, wie sich das flexible Arbeiten und die Unsicherheit im Job aufgrund von Corona auf Angestellte auswirken.
Um einen Trend vernehmen zu können, wurden die erhobenen Daten von Januar und Juli miteinander verglichen.
Motivation & Weiterentwicklung
Im internationalen Vergleich zeigen die Umfragewerte, dass die Mitarbeiter*innen-Motivation um zwei Prozent gestiegen ist. Das gilt jedoch nicht für Deutschland. Hierzulande stagniert das Engagement am Arbeitsplatz und damit auch die emotionale Bindung zu den Arbeitgeber*innen.
Auch haben Beschäftige in Deutschland nicht das Gefühl, sich derzeit persönlich im Beruf weiterentwickeln zu können. Die Werte in diesem Bereich sanken um 1,5 Prozent.
„Corona hat zwar viele Angestellte dazu gezwungen, ihre Rollen und Fähigkeiten zu verändern und anzupassen, aber das wird nicht ausreichen, um Mitarbeiter*innen auch künftig zu motivieren”, sagt Martin Daniel, Community Manager für DACH & Nordics bei Peakon, in der offiziellen Pressemitteilung.
Weiter heißt es: „Aus unseren eigenen Daten wissen wir, dass eine stockende Weiterentwicklung einer der Hauptgründe für Kündigungen ist. Jetzt müssen sich Unternehmen darauf konzentrieren, eine agilere Lernkultur zu entwickeln und Tools einführen, mit denen Wissen unkompliziert über Belegschaften hinweg geteilt werden kann. Das wird Angestellte zum Lernen anregen, unabhängig von ihren persönlichen Umständen.”
Mehr Autonomie
Es gibt jedoch auch positive Einschätzungen zur Entwicklung des Arbeitens während der Coronapandemie. Die flexiblen Arbeitszeiten im Homeoffice führen dazu, dass die Zufriedenheit der Mitarbeitenden im Bereich Autonomie laut den Umfragewerten weltweit um zehn Prozent anstieg und in Deutschland um sechs Prozent.
Martin Daniel sagt dazu: “Angestellte konnten Autonomie erfahren und erfolgreich beweisen, dass Heimarbeit für sie sehr gut funktioniert. Für Arbeitgeber*innen hierzulande wird es nahezu unmöglich sein, diese Möglichkeit nicht auch künftig anzubieten.Tun sie das nicht, riskieren sie, Talente zu verlieren.”
Größerer Fokus auf mentaler Gesundheit
Hinzukommt, dass Beschäftigte das Gefühl haben, dass das Thema mentale Gesundheit stärker in den Fokus gerückt wird.
“Die letzten Monate waren ein Test für die Belastbarkeit von Angestellten, die mit einem erhöhten Risiko an Isolation und Stress zu kämpfen hatten”, sagt Martin Daniel. “Unsere Daten deuten allerdings darauf hin, dass Beschäftigte das Gefühl hatten, dass sich ihre Arbeitgeber*innen um sie kümmern.“