Leadership & Karriere Habibi: “Wir wollen die arabische Schrift von ihren Vorurteilen befreien“

Habibi: “Wir wollen die arabische Schrift von ihren Vorurteilen befreien“

Imad und Jessy vertreiben gemeinsam mit einem dreiköpfigen Team ihr Modelabel "Habibi". In einer kleinen Familienagentur in Hamburg werden die Shirts, Sweatshirts und Co. mit dem arabischen Schriftzug „Habibi“ bestickt, was soviel wie Liebling oder Freund bedeutet. Damit möchte das junge Fashionlabel die arabische Schrift endlich von Vorurteilen befreien und Menschen die Angst davor nehmen.

Wie kam euch die Idee zu Habibi? Wie hat das alles angefangen?

Imad: Wir hatten in der Familienagentur im Jahr 2016 eine neue Stickmaschine bekommen und ich wollte mich da ein wenig rantasten. Dann habe ich „Almania“ auf ein Shirt gestickt, also „Deutschland“ auf Arabisch. Ich fand das cool und dachte, wenn ich das bei Instagram poste, wird das Bild viral gehen. Für mich hatte die arabische Schrift eine gewisse Ästhetik und ich wollte damit unbedingt etwas designen.

Und wie kam dann die Idee, „Habibi“ statt „Almania“ auf Shirts zu sticken?

Imad: Ein paar Monate nach dem ersten Versuch hatte mein bester Kumpel Thore Geburtstag. Ihm wollte ich ein Geschenk mit einem arabischen Schriftzug machen und das war dann „Habibi“. Weil er für mich eben einer ist.

Dann habe ich das auf einen Hoodie gestickt und ihm geschenkt. Irgendwann kam er auf mich zu und sagte: „Ey, Imad ich werde richtig häufig darauf angesprochen. Positiv, wie auch negativ.“ Das war dann der Moment, wo es bei mir Klick gemacht hat. Da kam die Idee und der Entschluss, dass ich Habibi als Brand aufbauen will.

Wie ging das dann weiter? Und wann ist Jessy dazu gekommen?

Imad: Ich habe einen Instagram-Account eröffnet und unregelmäßig Bilder gepostet. So hat das in den ersten Kreisen Aufmerksamkeit generiert. Letztes Jahr im Mai habe ich dann bei einem Shooting für Habibi Jessy kennengelernt. Wir waren dann ein paarmal gemeinsam etwas Essen. Da kam Jessy zu mir und sagte: Hey Imad, ich habe davon geträumt, dass wir Habibi-Sticker bei dem Fotografen Pascal Kerouche an die Laterne vor seinem Büro kleben.

Jessy: Es gab ja so eine Phase, wo er dauernd diese Laterne in seiner Story gefilmt hat. Das war eine Laterne, an der war erst ein Sticker, dann zwei und so nach dem fünften Sticker habe ich das Imad erzählt und meinte zu ihm: Eigentlich wäre es geil, wenn wir da Habibi-Sticker hin kleben.

Imad: Eine Woche später haben wir uns nochmal getroffen. Da hatte ich dann die Sticker mit. Dann sind wir zu dieser Laterne gelaufen und haben die vollgeklebt. Pascal hat es dann auch immer gefilmt, aber nie kommentiert, weil er es nicht lesen konnte. Später in dem Jahr 2018 haben wir die ersten richtigen Kampagnen für 2019 geplant.

(Credits: Habibi)

Was für Kampagnen waren das?

Imad: Wir brauchten in wenigen Sätzen, worum es sich bei Habibi handelt.

 Jessy: Ich habe erst einmal unser Manifest geschrieben. Das war das erste Mal, dass wir schwarz auf weiß hatten, für was die Marke überhaupt steht. Es geht weder um Politik, es geht nicht um Religion, sondern es geht darum, dass Leute Vorurteile gegenüber der arabischen Schrift haben.

Imad: Weltoffenheit. Das ist so das Stichwort. Wir wollen, dass die Leute vom Mindset her weltoffen sind. Nicht gleich alles stigmatisieren.

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