Productivity & New Work Fünf Hinweise darauf, dass der neue Job keine Zukunft hat

Fünf Hinweise darauf, dass der neue Job keine Zukunft hat

Seit Monaten auf Jobsuche und endlich segelt die erste Einladung zum Vorstellungsgespräch rein? Bitte bloß nicht zu voreilig handeln! Es ist nicht alles Gold, was glänzt, und Potenzial für Probleme ist im Übermaß vorhanden: ätzende Kolleginnen und Kollegen, zu wenig Geld für zu viel Arbeit oder der Cholerikerboss, der auch nach Feierabend noch stresst. Die guten News sind: Man muss nicht erst drei Jahre knechten und am Schluss totunglücklich den Fehler bei sich selbst suchen. Erste Anzeichen, ob ein Arbeitsplatz überhaupt Zukunftspotenzial hat, finden sich meist schon beim Vorstellungsgespräch.

 

1. Etwas möglichst Unangenehmes fragen

Ein Vorstellungsgespräch ist nicht nur ein netter Talk, in dem sich der Bewerber beweisen muss. Auch der Arbeitgeber muss etwas bieten können. Und wie er so drauf ist, kann man testen, indem man etwas möglichst Unangenehmes fragt. Ein wunder Punkt ist bei vielen Arbeitgebern beispielsweise der Zeitfaktor. Wie siehts aus mit Job-Sharing, Homeoffice, Teil- und Gleitzeit im zukünftigen Job? Der schlechte Arbeitgeber will für möglichst wenig Kohle möglichst viel Arbeitskraft rausschlagen. Der gute Arbeitgeber hat Bock, mit coolen Menschen zu arbeiten – und ist bereit, auch zu investieren. Stößt eine Forderung nach flexibler Arbeitszeit beim künftigen Boss tendenziell auf offene Ohren? Guter Typ! Er hat kapiert, dass Zeit die neue Währung ist, und beweist, dass Menschen bei ihm selbstbestimmt arbeiten können. Ob man es dann macht oder nicht, ist ja noch mal was anderes.

2. Küche checken

Kaffee angeboten bekommen? Klasse, am besten direkt selbst mithelfen. Denn beim ersten Rundgang durchs Büro lohnt sich ein Blick in die Küche. Der Zustand von gemeinsam genutzten Räumen sagt schließlich etwas über die Firmenkultur aus. Stapeln sich da Teller und Tassen, weil sich niemand so richtig dafür verantwortlich fühlt, den eigenen Scheiß wegzuräumen, und hängt ein Zettel neben dem Waschbecken, dass sich die Spülmaschine nicht von selbst einräumt? Schwieeeerig. Denn dann sind die zukünftigen Kolleginnen und Kollegen mit großer Wahrscheinlichkeit Verfechterinnen und Verfechter des Nach-mir-die-Sintflut-Prinzips. Das ist nicht nur eklig, sondern auch rücksichtslos. Und eben auch ein ziemlich deutliches Indiz dafür, dass hier doch nicht alle so kollegial zusammenhalten, wie es auf der Firmenwebsite formuliert wurde.

3. Ätzpotenzial herausfordern

Im worst case ist der zukünftige Boss ein Volltrottel ohnegleichen und Charakterschwäche hin oder her: Wer Menschen runtermacht oder beleidigt, ist ein schlechter Arbeitgeber, egal, wie viel Cash am Monatsende aufs Konto fließt. Für Idioten zu arbeiten macht auf Dauer unglücklich. Auch im ersten Gespräch gibt es ein paar deutliche Signale. Stellt der Gesprächspartner keine Fragen, sondern rühmt sich ununterbrochen selbst? Alarm. Stellt der Gesprächspartner zwar pseudomäßig Fragen, lässt die Bewerberin aber nicht ausreden, sondern quatscht die ganze Zeit dazwischen? Alarm! Wirkt der Gesprächspartner eher so, als wäre er gerade lieber auf seinem ganz dringenden Termin oder im Urlaub in der Karibik und man sollte richtig, richtig dankbar sein, dass er sich Zeit nimmt? ALARM! Nix wie weg da. Der zukünftige Boss muss nicht frei von Makeln sein, ganz im Gegenteil. Nur dass Ideen und Kreativität nicht in einem toxischen Arbeitsumfeld wachsen und ein Mindestmaß an Respekt für den Umgang miteinander vorhanden sein muss, ist auch klar.

4. Schweißperlen-Searching

Es gibt keine goldene Regel, die besagt, dass man Arbeitskolleginnen und -kollegen in den engsten Freundeskreis integrieren, jeden Tag nach Feierabend gemeinsam Bier trinken und zusammen Weihnachten feiern muss. Manche Menschen kann man auch einfach blöd oder uninteressant finden, vor allem wenn man sie jeden Tag sieht. Angenehmer ist’s aber, wenn die Menschen keine absoluten Vollidiotinnen und -idioten sind. Wenn man beim Rundgang durchs Büro mehr Schweißperlen als Gesichter sieht, spricht das nicht gerade für eine besonders kollegiale Stimmung. Ob man in so einem Unternehmen arbeiten will? Wahrscheinlich nicht mal eine Probezeit lang. Pro-Tipp: nachfragen, ob demnächst ein Teamevent im Hochseilgarten angesetzt ist. Man kann dann ja immer noch spontan entscheiden, ob man wirklich hingeht oder zufällig krank ist.

5. The future is … überhaupt vorhanden?

Blöd gesagt: Ein Job ist nur ein Job. Und er macht immer nur solange Spaß, bis er entweder a) zu blöd oder b) zu monoton wird. Will ein Arbeitgeber seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nur verbraten und denkt nicht über berufliche Förderungsmöglichkeiten nach, sollte sich die Interessentin dreimal überlegen, ob sie ihr Dasein nicht in einem anderen Büro fristen will. Deswegen ruhig konkret nachfragen, ob es Möglichkeiten gibt, auch intern mal die Position zu wechseln oder aufzusteigen. Falls nicht: im Zweifelsfall lieber Nö sagen, statt unglücklich die Kündigungsfrist abzusitzen. Übergangsweise kann man ja überall arbeiten. Und vielleicht sogar in einem Büro mit besserem Ausblick.

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