Green & Sustainability Zehn innovative Ansätze, die die Welt besser machen

Zehn innovative Ansätze, die die Welt besser machen

1. Blühende Wüsten

„Wer in der Wüste lebt, kann selten Spinat anbauen. Viele Menschen hungern, weil in ihren Böden keine Pflanzen wachsen. Hier können Hydrokulturen helfen. Die brauchen 90 Prozent weniger Wasser und sind leicht zu bauen. Eine Nährlösung, ein Holzbecken und ein Müllsack zum Isolieren reichen – oder ein Regalsystem mit aufgeschnittenen Wasserkanistern. Mit solchen Ansätzen hilft das Projekt H²grOw etwa Betroffenen in der Sahara und im Tschad. Dort bauen die Menschen dann oft Gerstengras an, das ihre Ziegen oder Schafe ernährt, deren Milch und Fleisch lebenswichtige Proteine und Vitamine liefern. Manche Anwender ernten so viel, dass sie einen Anteil verkaufen können.“

2. Zahlen per Iris-Scan

„Oft bestimmt das Zahlsystem die Essensversorgung. In Flüchtlingslagern können die Menschen Nahrung mit Gutscheinen oder Bargeld bezahlen, das sie vom World Food Programme (WFP) erhalten. Bargeld jedoch kommt abhanden, und Gutscheine müssen gedruckt werden. Deswegen setzen wir in Lagern in Jordanien seit 2018 virtuelles Geld ein. Jeder Flüchtling erhält ein digitales Konto, auf das wir per Blockchain-Technologie Geld überweisen und so 90 Prozent der Transaktionskosten sparen. Um das Zahlen so einfach wie möglich zu gestalten, ordnen wir die Konten per Iris-Scan zu und buchen das Geld beim Kauf im Supermarkt automatisch ab – natürlich unter strenger Einhaltung des Datenschutzes. Für die rund 106.000 Bewohner der Camps in al-Azraq und in Zaatari ist diese Zahlmethode – genannt: Building Blocks – heute schon Alltag.“

3. Chip gegen Mangel

„Viele durch Mangelernährung ver­ursachte Krankheiten wären vermeidbar, würde nur die Kommunikation zwischen Helfern und zentralen Stellen besser funktionieren. Welche Vitamine, Proteine oder Medikamente ein betroffenes Kind braucht, notieren Ärzte in afrikanischen Krankenhäusern bislang meist handschriftlich auf Zetteln – die schnell nass werden oder auf dem Weg in die Zentrale verloren­ gehen. Daher setzt das WFP im Süd­sudan oder in Uganda nun auf den Chip in einer Gesundheitskarte namens Scope Coda. Dort lesen und speichern die Helfer die letzten Maßnahmen, die letzten Entwicklungen von mittlerweile 15.000 Patienten – und laden die Daten in eine Cloud-Datenbank hoch. Die Technologie wurde eigens so entwickelt, dass sie auch bei schwachem mobilen Datennetz und lückenhafter Energieversorgung funktioniert. Durch die zentrale Speicherung lassen sich zudem Gefahren wie Durchfall-Epidemien früh erkennen und stoppen.“

4. Persönlichste Spenden

„Wo landet mein Geld? Weil viele Hilfs­organisationen diese Frage noch immer nicht ausreichend transparent beant­worten können, spenden gerade junge Menschen nur zögerlich Geld für Betroffene. Dabei hängt der Kampf gegen den Hunger nach wie vor auch von Geldgaben jener Menschen ab, denen es besser geht. Deshalb unterstützen wir Plattformen wie die hinter der App ShareTheMeal. Über diese können Nutzer mit einfachem Klick 40 Cent für eine Mahlzeit spenden und auswählen, in welche Region das Geld fließt. Rund 32 Millionen Mahl­zeiten kamen bereits zusammen. Bald soll die App Spenden ermöglichen, bei denen der Spender entscheiden kann, welcher Familie er helfen möchte. So bleiben ­keine Fragen offen.“

5. Den Sack zumachen

„Viele Kleinbauern in der Dritten Welt müssen selbst hungern, weil ein Großteil ihrer erwirtschafteten Nahrung bereits kurz nach der Ernte unbrauchbar wird. Das Problem: Ihnen fehlen das Wissen und die Ausrüstung, um Mais, Gerste, Weizen so zu lagern, dass weder Ungeziefer noch Feuchtigkeit eine Chance haben. Unsere Lösung: 1. Vermittlung von Know-how. 2. Schützende Silo-Tonnen oder Säcke inklusive Innensack. Im Sudan zum Beispiel versuchen wir lokale Händler davon zu überzeugen, die Beutel an die Bauern zu verkaufen. So profitieren die Händler von der Nachfrage eines neuen Produkts. Und die Landwirte kaufen diese von dem Geld, das sie mit bald überschüssiger Ernte verdient haben. Kurz: Wir stärken einen neuen Wirtschaftskreislauf, bei dem wirklich alle gewinnen. 335.000 Bauern in acht Ländern setzen die von uns in Umlauf gebrachten Silos oder Säcke bereits ein und haben ihre Ernteverluste um bis zu 98 Prozent gesenkt.“

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