DHDL-Recap: „Sie können Powackeln nicht patentieren“
Und noch einen Fußtritt von Thelen: Markstetter und Banina hätten keinen Biss als Unternehmerinnen, ätzt: “Ihr habt euer Hobby zum Beruf gemacht.” Man stelle sich vor, ihm würde jemand den Satz: “So, du hast also C64-Spielen zum Beruf gemacht”, an den Kopf werfen. Mies. Aber Thelen raus.
Alle Hoffnung jetzt auf Art-Night-Mann Kofler. “Wenn sie 1.000 Trainer ausbilden”, fängt er an zu fantasieren. Und findet das alles selbst dann noch zu klein. Er suche ein Umsatzpotenzial von mindestens 10 bis 15 Mio. Euro in den nächsten drei Jahren. Alle raus.
“War schon tough”, sagt Markstetter. Ein trauriger Habtu nickt verständnisvoll. „Wir sind eher Künstler“, sagt Banina. Good luck.
Im Bett mit Dümmel
Puh, jetzt erst einmal hinlegen. Das dürfen Dümmel und Williams im Zelt von Sleeperoo, das nun in der DHDL-Arena steht. Die Gründer Karen Löhnert und Dennis Brosseit, die 250.000 Euro für 20 Prozent ihres Starups haben wollen, nennen das Partypavillon-große Ding poetisch ein “Übernachtungswunder” und sprechen von einem “Schlafzelt”. Klingt wie “Fahrauto”, aber egal.
Die Idee: den Pavillon an besonderen Orten – Strand, Berge, Fußballstadion – aufstellen und Übernachtungen darin vermieten. An sich clever. In den Schweizer Alpen ist es sein ein paar Jahren ein großes Ding, Betten auf eine Alm zu stellen.
Sleeperoo hat sogar schon 1 Mio. Euro bei der Bank eingeworben, die Löwen sollen helfen, das Startup bekannt zu machen. Aber erst einmal zu den Specs: “Toilette mit Waschbecken ist unsere Mindestanforderung”, dazu zwei mal zwei Meter Stellfläche, sagen die Gründer, die die Cubes herstellen und für 100 und 200 Euro die Nacht vermieten. Dann könne man das Ding überall aufstellen. „Am Ostseestand?“, lotet Dümmel seinen Sehnsuchtshorizont aus.

Non-Romantiker Thelen interessiert vor allem, wie die Gründer 1 Mio. Euro von der Bank bekommen haben. Antwort: 250.000 Euro – ein verkauftes Haus – Eigenkapital. Adieu Altersvorsorge, Hallo Mutprobe Startup. Dümmel sagt “Respekt”, aber: “Sleepero passt nicht ins Regal”. Also kein Nacht vor Ostseewellen mit Dümmel als Investor. Williams will Zahlen. Ein Schlafwürfel koste 8.000 Euro, 60 Cubes mit einer Auslastung von 50 Prozent seien sie break-even, sagen die Gründer. Glaubt Williams aber nicht und ist raus.
Wöhrl, aufgrund ihres Touristik-Backgrounds eh Favoritin der Gründer, will wissen, was die außer Geld wollen? Marketing-Power. Und Hoteliers den Cube als zusätzliche Übernachtungsoption anbieten. Jackpot – denn Wöhrl habe selber neulich über so ein Konzept nachgedacht, sagt sie. Und habe den Markt bereits sondert und niemanden gefunden, der das Konzept weiter ausgearbeitet habe (Logikrätsel am Rande: Wieso hat sie Sleeperoo dabei nicht schon gefunden?).
Valentinstag im Zelt
Aber Wöhrl zögert. Thelen ist aus. Die Gründerin legt noch etwas Sehnsuchtsrouge nach: “Besondere Orte gibt es überall.” Ein Satz, der klingt wie die böse Schwester von “Woanders ist auch scheiße”, denken wir. Funktioniert aber, denn Wöhrl beißt an und will 25,1 Prozent haben. Deal. Gründer ab und glücklich. Wöhrl ebenfalls: “Du musst heute doch neue Sachen im Hotel-Business anbieten”, sagt die Veteranin weise: „Stell dir vor, es ist Valentinstag. Machst du draußen ein paar Fackeln an.“ Schönes Bild.