Life & Style Julian Draxler spricht über seinen frühen Erfolg – und wie man auf dem Boden bleibt

Julian Draxler spricht über seinen frühen Erfolg – und wie man auf dem Boden bleibt

Mit seinen 24 Jahren hat Fußballer Julian Draxler schon viel Erfahrung im Umgang mit Erfolg: Nach einer Traumkarriere bei seinem Heimatverein Schalke 04 ist er, nach einem Zwischenstopp in Wolfsburg, seit vergangener Saison beim französischen Verein Paris Saint-Germain unter Vertrag. Nebenbei wurde er 2014 Weltmeister mit der deutschen Nationalmannschaft. Wir trafen ihn in Berlin, wo er als Testimonial gemeinsam mit BOSS den neuen Duft "Bottled United" vorgestellt hat, und sprachen mit ihm über seinen frühen Erfolg und den Umzug vom Ruhrpott in die französische Hauptstadt.

Vom Ruhrpott nach Paris – wie hast du dich in der französischen Hauptstadt eingelebt?

In meinem Heimatort Gladbeck ist es relativ ruhig, vor allem ist dort wenig Verkehr – das ist ein großer Unterschied zu Paris. Hier fahre ich echt nicht gerne Auto, es gibt viele Unfälle und alles ist hektischer und schneller als in der Heimat. Natürlich vermisse ich auch die Familie, aber ingesamt fühle ich mich sehr wohl.

Erinnerst du dich, was du an deinem ersten Tag in Paris gemacht hast?

Ich kam aus dem Urlaub dort an, habe meinen Vertrag unterschrieben, bin abends noch mit meinem Papa essen gegangen und am nächsten Tag ins Trainingslager nach Tunesien geflogen. Ich hatte also genau einen Abend in Paris und bin dann erstmal wieder weg (lacht).

Du warst damals mit 17 Jahren der jüngste Schalke-Spieler der jemals in der Bundesliga eingesetzt wurde. In welchem Moment hast du gemerkt: „Jetzt läuft es so richtig.“?

Anfangs, während der ersten Spiele, läuft vieles von alleine. Man ist sehr euphorisch, die Leute erwarten nicht so viel von einem und es geht eigentlich ständig bergauf. Ich habe dann aber gleich zu Beginn ein ganz wichtiges Tor gemacht und danach habe ich schon gedacht „okay, jetzt bist du bei den Profis angekommen“. Die Leute haben angefangen mich zu respektieren, das hat mir vieles leichter gemacht.

Erinnerst du dich daran, was du nach deinem ersten Bundesligaspiel gemacht hast?

Da habe ich noch Zuhause gewohnt. Ich glaube, ich lag die halbe Nacht in meinem Zimmer wach und habe die Decke angestarrt. Zu der Zeit bin ich ja noch zur Schule gegangen und hatte noch nicht so viele Flausen im Kopf wie jetzt vielleicht.

Wie war es für dich damals so jung so erfolgreich zu sein?

Es ging alles unheimlich schnell. Aber eigentlich war es die schönste Zeit, denn wenn du es gerade geschafft hast, dann hast du keine Sorgen. Vor allem war es cool, es bei meinem Heimatverein Schalke 04 geschafft zu haben. Dadurch war ich noch nah bei meinen Kumpels und habe jeden Tag meine Familie gesehen. Es war einfach das, wovon ich immer geträumt hatte.

Auch in der neuen Kampagne von BOSS dreht sich alles um Erfolg. Wie definierst du Erfolg für dich selbst?

Erfolg hat für mich mehrere Facetten. In meinem Leben ging es immer um viel Leidenschaft, harte Arbeit und einen klaren Verstand. Ich wusste immer, was ich möchte und wie ich es erreichen will. Es war mir wichtig, dass ich mir meinen Erfolg auf jeden Fall selbst erarbeite, ihn auch wirklich verdiene und nicht geschenkt bekomme oder über Umwege zufällig reinrutsche. Mit Leistung und Leidenschaft habe ich das dann auch geschafft.

Und da bleibt man trotzdem auf dem Boden?

Ich habe das Glück, von vielen Leuten umgeben zu sein, die mir eins auf den Deckel geben, wenn sie finden, dass ich mich gerade ein bisschen scheiße verhalte. Es gab vielleicht mal eine Phase zwischen 19 und 20 wo es nicht so ganz rund lief, aber ansonsten kann ich meine Leistung gut reflektieren, darum gab es eigentlich noch keine Schwierigkeiten.

Real Talk: Was gönnst du dir nach einem Treffer?

Wenn ich ein Tor geschossen habe, klopfe ich mir nicht jedes Mal selbst auf die Schulter und sage „gut gemacht“. Aber wenn ich ein großes Ziel erreicht habe, nach gewonnenen Meisterschaften oder Titeln, dann gönne ich mir schon was. Ich bin Uhren-Fanatiker und kaufe mir dann gerne mal eine Uhr.

Wie viele andere Fußballer bist auch du auf Social Media aktiv, bei Instagram hast du drei Millionen Follower…

Ich hatte meinen Account damals eigentlich just for fun angefangen, weil Instagram so im Kommen war. Heutzutage gehört das aber auch einfach dazu. Es macht mir Spaß und ich teile dort gerne etwas für meine Fans, aber mein Hauptberuf liegt auf dem Fußballplatz.

Hast du einen Insta-Crush?

Ich bin natürlich auch auf Instagram hauptsächlich in der Sportwelt unterwegs. Vor allem folge ich Fußballern, die früher meine Idole waren und schaue, was sie so nach ihrer Karriere machen. Ein Must-have ist für mich Ronaldinho.

Mit 24 Jahren hast du sportlich so gut wie alles erreicht. Hast du trotzdem noch Ziele?

Die braucht man unbedingt. Würde ich jetzt sagen, ich hätte alles erreicht, dann könnte ich die Fußballschuhe an den Nagel hängen. Denn dann wird man sich nicht mehr verbessern. Mein ganz großes nächstes Ziel steht direkt vor der Tür: die nächste Weltmeisterschaft für Deutschland. Die letzte WM habe ich ja miterlebt, aber ich habe nicht so oft auf dem Platz gestanden. Deswegen ist mein größter Wunsch dieses Jahr, eine wichtige Rolle in der Nationalmannschaft zu spielen.

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