Life & Style Selfmade Records: Jung, brutal erfolgreich

Selfmade Records: Jung, brutal erfolgreich

Streetwear und Wassereis

Omerbegovic machte sich dabei außerdem eine weitere Eigenart der deutschen Charts zunutze: Auf Platz eins steht nicht, wer die meisten Tonträger verkauft hat. Sondern wer den größten Umsatz macht. Ein Trick! Also erschienen Selfmade-Alben in bis zu fünf verschiedenen Versionen. „Jung, brutal, gutaussehend 2“ zum Beispiel wurde neben der Standardversion auch als Premium-Edition mit fünf Bonustracks und einer DVD, als iTunes-Deluxe-Edition mit sechs Bonustracks, Instrumentalversionen und Musikvideos, als nur über Amazon erhältliche Box mit sämtlichen Gimmicks, T-Shirt und Autogrammkarten und als Limited-Deluxe-Edition mit DVD, Bonustracks, Instrumentals, Gewinnspiel und Gutscheincode verkauft. So konnte Selfmade für das Album teilweise fast 50 Euro verlangen. Und musste deutlich weniger Alben verkaufen, um die Pole-Position der Charts zu erreichen. Das zahlt sich aus, sagt Omerbegovic. Obwohl Selfmade nur 30 Prozent mehr Platten verkaufe als Rivale Chimperator, sei der Umsatz doppelt so hoch.

Außerdem hat Omerbegovic sein kleines Imperium auf verschiedene Säulen gebaut, sollte der Deutsch-Rap-Hype irgendwann abebben: 2014 gründete er eine zweite Streetwear-Firma namens Stacxs und eine Marke für Wassereis mit Schuss namens Suckit. Obwohl das Eis mit Hip-Hop erdenklich wenig zu tun hat, nutzt Omerbegovic sein Netzwerk, um es auf sämtlichen Festivals, in Musikvideos oder TV-Shows wie „Circus Halligalli“ zu platzieren.

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Rapper Kollegah bewarb sich per Mail bei Omerbegovic.

Wie wichtig es ist, mit mehr als nur Musik von sich reden zu machen, zeigt sich bei Kollegah: Der hat nun sein eigenes Neun-Wochen-Fitnessprogramm namens „Bosstransformation“. Auch Kollegah-Mode gibt es schon, außerdem kommt ein eigener Film im Rahmen der Promo für das kommende Album.

So sehr Omerbegovic Social Media auch beherrscht, sein eigener Instagram-Account, den er seit ein paar Wochen hat, dümpelt bei knapp 100 Followern. Was ist los? Das Profil ist privat, erklärt Omerbegovic etwas verlegen. Lediglich ein ausgewählter Kreis von Freunden und Bekannten darf sehen, was er postet. „Ich habe immer noch viel Familie im Ausland“, sagt der President of Rap. „Da käme es mir unangemessen vor, mit Fotos von Sportwagen und Dachterrassen anzugeben.“

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