Green & Sustainability Watchlist 2018: Zehn Gründer aus dem Bereich Social & Policy

Watchlist 2018: Zehn Gründer aus dem Bereich Social & Policy

Wer verbessert unsere Gesellschaft? Die folgenden zehn Gründer und Macher wollen etwas bewegen und die Welt ein bisschen besser machen – durch frische Ideen zu Themen wie Umweltschutz, Entwicklungshilfe oder Social Impact. Sie sind Teil unserer Watchlist 2018. Darin porträtieren wir 100 Menschen, von denen wir im nächsten Jahr noch hören werden. Heute stellen wir euch unser Ranking aus der Kategorie „Social & Policy“ vor. Zu den zukünftigen „Sozialhelden“ gehören unter anderem Arnd Boeckhoff, Hanseatic Help, und Felix Leonhardt von Lycka.

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#10 Lubomila Jordanova, Plan A

Schockiert von der Umweltverschmutzung durch Plastikmüll gründete Jordanova Plan A, eine Plattform, die über den Klimawandel aufklärt und Geld für den Naturschutz sammelt. Jeden Monat läuft eine Spendenaktion für einem bestimmten Zweck, beispielsweise Aufforstung oder Artenschutz. Dafür wählt Plan A jeweils fünf Charitys aus, unter denen das Geld am Ende aufgeteilt wird. Fünf Prozent behält Plan A ein. Die erste Kampagne startete im Sommer, nach einer Testphase soll es 2018 richtig losgehen. „Ich will, dass Plan A die erste Anlauf- stelle für das Thema Klimawandel wird“, sagt Jordanova. „Wir wollen Expertenwissen versammeln und die Institution sein, die es einem ermöglicht, das Problem effektiv anzugehen.“

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#9 Ali Can, Hotline für besorgte Bürger

Das Video eines wütenden Mobs vor einem Bus mit Flüchtlingen in Clausnitz ging um die Welt, und Can musste etwas unternehmen: Er schaffte eine Hotline, auf der, nun, besorgte Bürger mit Migranten sprechen und ihnen unverblümt Fragen stellen können. Ziel: Berührungsängste nehmen, Vorurteile abbauen. Seitdem organisiert der 24-Jährige Kongresse und Großdemos, schrieb ein Buch und hält Reden. Kommendes Jahr will Can ein Begegnungszentrum aufbauen, einen neutralen Ort für verschiedene Kulturen.

Media Source: Katharina Roßboth
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#8 Katja Urbatsch, Arbeiterkind.de

Studieren ohne Vorbild und Anleitung, weil man der Erste der Familie an der Uni ist? Die 38-jährige Urbatsch kennt das: „Gleich im ersten Semester merkte ich, dass ich andere Herausforderungen habe als meine Kommilitonen.“ 2008 startete sie Arbeiterkind.de mit einer simplen Website, heute sind 6 000 ehrenamtliche Mitarbeiter in 75 Lokalgruppen für Arbeiterkind aktiv. Weitere Pläne? Noch intensivere Kooperationen mit Universitäten, Eltern und Studierenden.

Media Source: Carolin Mieckley
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#7 Andreas Spiess, Solarkiosk

In Afrika leben rund 600 Millionen Menschen ohne Strom. Das will der 51-jährige Spiess ändern. Er ist CEO von Solarkiosk, das einen fünf mal fünf Meter großen Kiosk mit Solarzellen auf dem Dach entwickelt hat. Dort können Menschen Handys aufladen, online gehen oder Medikamente kühlen. Bislang gibt es 230 der sogenannten E-Hubbs, die fünf Millionen Menschen erreichen. Ab 2018 sollen mehrere E-Hubbs zu großen „Connected Solar Market Centern“ verbunden werden, in denen lokale Shops, etwa Frisöre, unterkommen.

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#6 Felix Leonhardt, Lycka

Das ist schon was: Seit 2014 hat Lycka 850.000 Schulmahlzeiten in Burundi finanziert. Denn für jedes verkaufte Produkt geht eine Spende an die Welthungerhilfe. Der 27-Jährige und zwei Freunde gründeten Lycka mit dem Ziel „Genuss und Konsum zu nutzen, um einen Unterschied zu machen“. Das Produkt? Zweitrangig. Lycka startete mit Frozen Joghurt, hinzu kamen Kokoseis und Powerriegel, 2018 soll ein Kaffeegetränk folgen. Die Vision der Hamburger: „In jeder Produktkategorie des Supermarkts die gute Alternative sein“, sagt Leonhardt.

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#5 Philipp Knodel, App Camps

Wer sich schon einmal mit dem Schulsystem befasst hat, weiß: Auch kleinste Neuerungen sind mühselig. Deswegen setzt App Camps an einem anderen Punkt an, indem das Nonprofit Lehrern kostenloses Material für Programmierunterricht bereitstellt. 2013 begann App Camps als Sommerprogrammierlager, 2018 sollen schon 60.000 Schüler mit Knodels Inhalten lernen. Nächstes Ziel des 36-Jährigen: eine Tech-Lehrerkonferenz aufzubauen, bei der sich Lehrkräfte fortbilden und austauschen.

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#4 Felix Oldenburg, Fase

In Zeiten von niedrigen Zinsen ist ein Investment in Weltverbesserung wohl das beste Investment. Damit großes Geld und großer Sinn auch zusammenfinden, hat Felix Oldenburg, hauptberuflich Generalsekretär des Bundesverbands Deutscher Stiftungen, gemeinsam mit Markus Freiburg Fase gegründet, die Financing Agency for Social Entrepreneurship. Mit Erfolg: Der Markt für Impact Investments umfasst über 70 Mio. Euro, Fase hat sein Volumen pro Jahr jeweils verdoppelt und will 2018 weiter expandieren. Kurs: Österreich und Benelux.

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#3 Arnd Boeckhoff, Hanseatic Help

Als im Sommer 1.200 Geflüchtete in den Hamburger Messehallen untergebracht wurden, entstand dort spontan eine Kleiderkammer. Die hat heute 14 Abteilungen und ein eigens entwickeltes IT- System, mit dem bereits fünf Millionen Spenden erfasst und an Obdachlose, Kinderheime und Frauenhäuser verteilt wurden. Boeckhoff ist seit den Anfängen dabei und heute im Vorstand – ehrenamtlich. Diesen Status will er auch behalten, wenn Hanseatic Help sich im kommenden Jahr eine hauptamtliche Geschäftsführung zulegt.

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#2 Jonas Deister, Sozialhelden

Die Anfänge der von Jan Mörsch und Raul Krauthausen gegründeten NGO waren wirklich „lean“: Deister, heute Geschäftsführer, arbeitete zunächst in der Berliner S-Bahn – kein Geld für eigene Büroflächen. Heute führt der 36-Jährige 15 Mitarbeiter und ist daran, das Sozialhelden-Vorzeigeprojekt Wheelmap, ein Onlineverzeichnis rollstuhlgerechter Orte, weltweit verfügbar zu machen.

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#1 Wladimir Nikoluk, Immerlearn

Nach dem politischen Seuchenjahr 2016 wollte Nikoluk etwas tun und gründete mit Michael Moszczynski Immerlearn. Ziel: künstliche Intelligenz für den öffentlichen und sozialen Sektor entwickeln, um Bürger besser zu verstehen und bessere Politik zu betreiben. Der 27-Jährige, der aktuell seinen Master an der Harvard Kennedy School macht, arbeitet schon jetzt mit Parteien und Stiftungen zusammen. Nächstes Jahr sollen die ersten Pilotprojekte abgeschlossen werden, um anschließend eine skalierbare Plattform zu bauen.

Hier geht´s zur Gesamtübersicht mit allen Rankings.

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