Ablage Was machen Blogger eigentlich den ganzen Tag?

Was machen Blogger eigentlich den ganzen Tag?

Blogger Maik Zehrfeld schreibt in seiner Kolumne “Blogger’s Delight” darüber, was es braucht, um einen Blog erfolgreich aufzuziehen. Er muss es wissen: Als Vollzeit-Blogger lebt er von seiner Leidenschaft

Als Blogger teilst du deine Arbeit (theoretisch) mit der ganzen Welt. Alle können beurteilen, ob du deine Sache gut oder schlecht machst – dabei werde ich oft gefragt, wie viel Zeit ich für das Bloggen in der Woche so benötige. Das ist natürlich komplett unterschiedlich von Woche zu Woche und durch meine Arbeit auf zwei Seiten auch noch multipliziert, aber man kann hier schon von 40-60 Stunden ausgehen. „Aber du hast doch mal gesagt, dass du für die Erstellung der Beiträge gar nicht so lange brauchst?!“ – ja, aber Bloggen ist eben nicht nur „Bloggen“!

Schreiben ist nur ein Teil davon – wie es zu den Inhalten kommt und was man als Blogger noch so drumherum macht, habe ich mal versucht, geordnet darzustellen. Dabei spiegelt das natürlich nur eine beispielhafte Aufteilung wieder, Bestandteile und vor allem Gewichtung sind von Blogger zu Blogger unterschiedlich, ebenso wie die Länge, Tiefe und Zeitbedürfnisse einzelner Beiträge in der Entstehung.

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Bloggen

Ja, natürlich gehört das eigentliche Verfassen von und Feilen an Artikeln dazu – Überraschung.

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Recherche

Wichtig ist natürlich die Vorbereitung. Das kann bei Rezensionen das Schauen der Serienepisoden sein, beim Auffinden von Netzfundstücken das Durchforsten etlicher anderer Blogs oder eben das Fakten-Sammeln beim Aufbereiten eines Wissensbeitrags. Und selbst wenn es nur das Suchen lustiger GIF-Bilder sind – das kostet Zeit.

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Werbung

Der Blogbeitrag ist fertig und so dufte, dass gerne nicht nur die Stammleser in den Genuss des Lesens kommen sollen. Also wird Social geshared, Mutti angerufen und dem Postboten ein Zettel mit dem Shortlink in die Hand gedrückt.

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Community Management

Fragt mich jemand etwas zu meinen Inhalten, antworte ich auch. Das gehört zum guten Ton und unterstreicht ja diese Interaktivität und beidseitige Kommunikation, die das Netz ausmacht. Und selbst wenn ich auf etwas nicht antworten muss – ich lese es. Alles. Kommentare im Blog, auf Facebook oder eben von Mutti am Telefon.

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Mails, Mails, Mails…

Ja, auch Blogger haben ein Postfach und ja, auch Blogger bekommen Rundschreiben, PR-Mails und, und, und. Das kann schon einmal die ein oder andere Stunde am Tag fressen, sich da durchzuforsten (löschen, antworten, wegsortieren).

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Design & Code

Ein Blog gehört gepflegt. Sei es technischer oder visueller Natur, was heutzutage ja Hand in Hand geht. Gerne verliere ich mich in CSS-Spielereien und ungerne sucht man mal die Nadel im Heuhaufen des plötzlich nicht mehr funktionierenden WordPress-Plugins oder der Server will plötzlich nicht mehr. Unverhofft kommt oft.

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Projektplanung

Recherche ist das eine, eigene Ideen und Projekte das andere. Meist handelt es sich um Langzeit-Dinge, die man irgendwie ganz gerne mal machen würde und stets in die freie Stunden nebenbei rein quetscht. Oder eben mögliche Kooperationen mit Partnern und Marken. Wichtig: Nicht alles, was geplant wird, wird auch umgesetzt, Planungszeit kostet es dennoch. Plus: Gewinnspiel-Gewinner-Abwicklungen können der Horror sein!

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Kreation

Total variabler Faktor, fängt aber bereits beim Zuschneiden und Bearbeiten von Artikelbildern an. Fotografieren, Filmen, Videoschnitt (und vor allem das Rendern), etc. pp. Blogger sind multimedial und kreativ unterwegs.

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Erwachsenen-Pflichtkrams

Hier geht es natürlich nicht nur um Steuern. All die Dinge, die Erwachsene eben so machen müssen, wenn es um Arbeit, Versicherung oder schöne Worte wie „Umsatzsteuervoranmeldung“ geht. Halt die nervigen Dinge, die man noch nicht kannte, als man sich über das Dasein als Schüler im Wunsch des schnellen Erwachsenenwerdens beschwert hat. Hinweis an die Millionen Business Punk-lesenden Kinder: Lasst es – it’s a trap!

Symbolische Aufteilung

Alles zusammen genommen KANN das dann am Ende etwa so aussehen. Da ich nicht jeden Tag was mit Steuerunterlagen mache, vielleicht lieber auf den Monat umgesetzt.

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Ihr merkt also, Bloggen ist nicht nur, einen Beitrag zu schreiben. Danach und vor allem davor sind einige andere Dinge in der Arbeitskette, die eben mal mehr und mal weniger Aufwand machen. Dazu kommt beim Großteil der Blogger eben noch der eigentliche Job, der natürlich den Großteil der Wachzeit killt (plus die vier „F“: Freund(in), Freunde, Freizeit, Fußball). Umso mehr sollte mal also würdigen und schätzen, was da umgesetzt wird. Wenn ihr also das nächste Mal einen Blog seht und irgendwie meckerig drauf seid, dass schon wieder nur ein Beitrag die Woche online gegangen ist – überlegt mal kurz, was da vermutlich für ein Zeitaufwand hinter stecken könnte und freut euch, dass es nicht einer alle zwei Wochen ist.

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